Gesundheit Bamberg - Sommer 2018
11 Titel Achtung, Alarmzeichen! Es gibt einige alarmierende Hinweise, bei denen Ärzte rasch die weitere Diagnostik und Behand- lung einleiten sollten. Solche Anzeichen sind bei Rückenschmerzen u. a. Gefühlsstörungen, Läh- mungen, der Verdacht auf einen Bruch (etwa bei Osteoporose oder nach einem Sturz), Fieber, das eine Infektion anzeigen kann, oder Nachtschweiß und starker Gewichtsverlust, die eventuell auf einen Tumor hindeuten. Uni-Klinikums Erlangen geholfen (S. 12). Eine stationäre Therapie bietet u. a. das Er- langer Rückenschmerzzentrum an – eine Kooperation des Uni-Klinikums Erlangen und des Klinikums am Europakanal (S. 15). Spezifischer Schmerz Rückenschmerzen sind in nur zehn Prozent der Fälle spezifisch. Noch seltener – bei fünf Prozent der Patienten – sind sie radiku - lär. Das heißt: Sie gehen von gequetschten Nervenwurzeln der Wirbelsäule aus. Der Schmerz ist dann überall dort spürbar, wo der Nerv verläuft, etwa entlang des Beins; auch Taubheit und Kribbeln können auftre- ten. Nur wenn ein Bandscheibenvorfall Ner- ven einengt, Schmerzen oder neurologische Ausfälle verursacht, muss er behandelt wer- den – zum Beispiel mit Schmerztabletten, schmerzlindernden Injektionen, Wärme, viel Bewegung und aktiver Physiotherapie. „Die - se konservative Behandlung ist in 90 Pro - zent der Fälle erfolgreich“, sagt Frank Sei - fert. Nur selten müssen die Ärzte operieren. „Bei akuten Lähmungen, wenn Patienten ihre Beine nicht mehr spüren oder heben können, oder wenn Blase und Stuhlgang nicht mehr kontrollierbar sind, geht es aber nicht anders – dann müssen die Neuro- oder die Unfallchirurgen eingreifen“, sagt Frank Seifert (s. auch S. 19). fm Vor einer Schmerztherapie sollten Patienten eingehend ärztlich untersucht werden. Auch die Psyche spielt bei Kreuz- schmerzen eine große Rolle.
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