Gesundheit Bamberg - Sommer 2018
12 Titel Dem Schmerz den Rücken kehren Bei neun von zehn Rückenschmerzpatien- ten klingen die Beschwerden ohne ärztli- ches Zutun wieder ab – wenn der Betroffe - ne sich seine Eigenverantwortung bewusst macht. „Selbst aktiv zu werden, ist bei Kreuzschmerzen ganz entscheidend“, er- klärt Dr. Britta Fraunberger, Neurologin und Schmerzexpertin am Schmerzzentrum des Uni-Klinikums Erlangen. „Wir sehen deshalb in der Regel von passiven Thera- pieschritten wie Massagen ab“, erklärt sie. „Der Patient soll sich nicht von der Hilfe von außen abhängig machen, sondern ler- Schmerztherapie. Im Schmerzzentrum des Uni-Klinikums Erlangen widmen sich Experten vor allem Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. nen, wie er selbst seine Schmerzen beein - flussen kann.“ Im Schmerzzentrum des Uni-Klinikums Erlangen gibt es dafür ein multimodales Angebot. Fünf Wochen als Gruppe Jeder Rückenschmerzpatient füllt zunächst einen umfangreichen Fragebogen aus. An- schließend stellt er sich zum Erstgespräch und für eine körperliche, neurologische, or- thopädische und psychologische Untersu - chung im Schmerzzentrum vor. Mit einem ambulanten Therapieplan im Gepäck wird ein Teil der Betroffenen dann zunächst wie- der entlassen – mit der Empfehlung, sich drei bis sechs Monate später erneut vorzu- stellen, wenn die ambulanten Bewälti- gungsstrategien nicht ausreichend waren. „Der Patient soll sich nicht von der Hilfe von außen abhängig machen.“ Patienten, die schwer betroffen sind und bei denen alle bisherigen Maßnahmen er- folglos blieben, können ein fünfwöchiges Gruppenangebot des Schmerzzentrums wahrnehmen (Montag bis Freitag, ganz- tags). Zudem gibt es am Uni-Klinikum Erlan - gen eine spezielle Seniorengruppe und die Möglichkeit einer stationären Schmerzthe - rapie. „Ab 100 Therapiestunden werden die Schmerzkreislauf: Wer die biologischen, psychischen und sozialen Komponenten seiner Rückenschmerzen versteht, erkennt, welchen Einfluss er selbst nehmen kann.
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