Gesundheit Bamberg - Sommer 2018
13 Titel „Wie arbeiten und wie leben Sie? Wie sitzen Sie? Was sind Ihre persönlichen Stressfaktoren?“ Dies sind Fragen, die Dr. Norbert Grießin- ger und Dr. Britta Fraunberger vom Schmerzzentrum des Uni-Klinikums Erlangen ihren Patienten stellen. positiven Effekte unseres multimodalen An- satzes besonders deutlich“, sagt Britta Fraunberger. Das Gruppenangebot beinhal- tet ärztliche und psychologische Schulun - gen, u. a. dazu, wie chronische Schmerzen entstehen und was sie aufrechterhält, wel- che Rolle Stress, Perfektionismus und eine schlechte Selbstfürsorge spielen, und wel - che Bewältigungsstrategien es gibt. „Rü- ckenschmerzen haben körperliche, psychi - sche oder soziale Auslöser, und sie ziehen ebenso körperliche, psychische oder sozia - le Folgen nach sich“, erläutert Oberarzt Dr. Norbert Grießinger. Diesen Teufelskreis mit den Teilnehmern gemeinsam zu identifizie - ren, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Erlanger Schmerztherapeuten. Zusätzlich zu den Informationseinheiten ler- nen die Patienten, sich zu entspannen. „Entspannungsverfahren verbessern die körpereigene Schmerzhemmung – ein Me - chanismus, den unser Organismus eigent- lich von Natur aus beherrscht“, er- klärt Dr. Grießinger. Hinzu kommen Acht- samkeitstechniken, die helfen, den Schmerz anzunehmen und anders zu bewerten. Besser durch Bewegung Zentral sind auch Sport und Bewegung, zu - nächst unter Anleitung von Sport- und Phy - siotherapeuten. „Training an Geräten oder mit dem eigenen Körpergewicht löst musku- läre Verspannungen, hilft, Kraft aufzubau- en, und gibt den Patienten das Vertrauen in den eigenen Körper zurück, was ganz ent- scheidend ist“, erläutert Dr. Grießinger. „Das Training senkt das Risiko, eine erneute Rückenschmerzepisode zu erleiden, um 35 bis 45 Prozent. Bettruhe wäre absolut kon- traproduktiv!“ Eine Einzelmaßnahme kann den Schmerzkreislauf nicht durchbrechen. Es kommt auf die Kombination verschiede- ner Bausteine an. Dann sind die Erfolgsaus- sichten einer Rückenschmerztherapie sehr gut. Bei vielen Patienten verringern sich 100 Therapiestunden machen einen Unterschied.
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