Gesundheit Bamberg - Sommer 2018
25 Gut beraten Honig ... besteht hauptsächlich aus Fruktose und Glu- kose. Deshalb wirkt er sich ähnlich auf den Körper aus wie Zucker: Zu viel des goldenen Süßmachers, der häufig auch in Fertigproduk - ten wie Cornflakes und Müsli enthalten ist, ist daher nicht zu empfehlen. Kokosblütenzucker ... wird aus dem Nektar der Kokospalme herge- stellt. Er hat einen niedrigen glykämischen Wert, lässt also den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen. Der nach Karamell schme- ckende Zucker ist mit rund drei Euro pro 100 Gramm aber teuer. Zum Vergleich: 100 Gramm Haushaltszucker kosten nur etwa 65 Cent. Agavendicksaft ... erinnert an Honig, ist aber dünnflüssiger und rein pflanzlich. Der Sirup hat einen niedrigen glykämischen Index, weil er zum Großteil aus Fruktose besteht. Ein hoher Fruktoseverzehr birgt allerdings das Risiko, eine Fettleber zu entwickeln. Reissirup ... ist ein Sud aus Vollkornreis und traditionell in Japan beheimatet. Er schmeckt leicht nussig und hat weniger Kalorien als Haushaltszucker. Der hohe Anteil an Mehrfachzuckern lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen. Wer unter Fruktoseintoleranz leidet, kann auf den Sirup zurückgreifen. Goji-Beeren ... gelten als Superfood: Sie enthalten Ballast - stoffe, sind kalzium- und eisenreich. Fast zur Hälfte bestehen die Beeren des Gemeinen Bocksdorns allerdings aus Zucker. Der Nachteil: Auch sie sind teuer und oft pestizidbelastet. Verbraucher sollten auf Bio-Qualität achten. „Den meisten Zuckeralternativen wird nachge- sagt, dass sie gesünder seien als normaler Haushaltszucker, da sie mehr Nährstoffe und Mineralien enthalten. Für einen nennenswerten Beitrag zur Deckung des täglichen Bedarfs die- ser Mikronährstoffe müsste man aber Unmen- gen essen, wobei man durch den erhöhten Zu- ckeranteil auch an Gewicht zunehmen würde“, sagt Diätassistentin Jana Mihalko vom Hec- tor-Center. „Viele natürliche Zuckeralternativen sind so kalorienreich wie herkömmlicher Haus- haltszucker und können die Kariesbildung för- dern.“ Die meisten dieser Zuckeralternativen bringen zwar geschmacklich mehr Kreativität in die Küche, sind aber teurer als der normale Haushaltszucker. Den Ernährungsexperten zufolge ist auch ge - gen Haushaltszucker nichts einzuwenden, wenn er in moderaten Mengen verzehrt wird. Gemäß der DGE sollte freier Zucker nicht mehr als zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs ausmachen: bei einem Tagesbedarf von 1.800 Kilokalorien also 180 Kilokalorien. Das ent - spricht 45 Gramm freiem Zucker, also etwa drei gestrichenen Esslöffeln. Der in verarbeiteten Lebensmitteln enthaltene Zucker zählt hier al- lerdings auch dazu. „Letztendlich kommt es beim Süßen auf individuelle Geschmackspräfe - renzen an. Zudem ist immer die verzehrte Men- ge wichtig, denn gemäß Paracelsus gilt: Die Dosis macht das Gift“, sagt Jana Mihalko. LL Kokosblütenzucker legt viele tausend Kilometer zurück, bis er bei uns im Supermarktregal steht. Honig ist die heimische und daher bekannteste Zuckeralternative.
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