Gesundheit Bamberg - Sommer 2018
34 Interview Neue Leitung. Prof. Dr. Lina Gölz ist die neue Klinikdirektorin der Erlanger Kiefer- orthopädie. Sie vertritt eine moderne, ganzheitliche Auffassung. Frau Professor Gölz, wer sind Ihre Pa- tienten? Wir behandeln Kinder, Jugendliche und Er- wachsene – egal, ob gesetzlich oder privat versichert. Viele Patienten wissen oft gar nicht, dass sie bei uns keinen Überwei- sungsschein brauchen: Sie können sich ein- fach für eine Beratung oder Behandlung vorstellen. Wir helfen vor allem Menschen, die nicht mehr abbeißen oder nicht kauen können, deren Kiefergelenk nicht richtig ar- beitet, schmerzt oder sich sogar auf den gesamten Organismus auswirkt. Muss es denn erst so weit kommen? Kieferorthopädie ist natürlich auch Pro- phylaxe: Ein Kind mit stark zurückgesetz- tem Unterkiefer und weit vornüber stehen- den Frontzähnen kann ich zum Beispiel nachweislich davor bewahren, sich bei ei- nem Sturz viele Zähne auszuschlagen, in- dem ich den Fehlbiss rechtzeitig behebe. Darüber hinaus kümmern wir uns darum, die Zähne und die Gebissfunktion zu erhal- ten, indem wir verlagerte Zähne, Zahnwan- derungen und -kippungen korrigieren. Sol- che Zahnfehlstellungen können traumati- sche Fehlkontakte begünstigen, zur Bil- dung von Zahnfleischtaschen und zum Verlust von Knochen führen. Sie machen aber auch die „ klassischen “ ästhetischen Korrekturen? Ja, aber in der Kieferorthopädie geht es eben nicht allein darum, Zähne wieder ge- rade zu machen und kleine Lücken zu schließen. Für mich steht die funktionale Korrektur von Kiefer- und Zahnfehlstellun- gen an erster Stelle. Natürlich berücksichti- Ein Großteil von Prof. Lina Gölz’ Patienten sind Kinder und Ju- gendliche. Sie selbst ist Mutter einer klei- nen Tochter. Funktion geht über bloße Ästhetik
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