Gesundheit Bamberg - Sommer 2018

Gesund genießen 49 züchtet wird, sind sanftmütig und stechen eigentlich nur, wenn sie sich bedroht fühlen. „Ich bin trotzdem mittlerweile so oft gesto- chen worden, dass mein Körper gar nicht mehr mit einer Schwellung reagiert“, sagt Christoph Heller. Wer auf das eigentlich harmlose Bienengift allergisch ist, sollte sich aber besser ein anderes Hobby suchen. Bienen schützen Was wäre die Honigbiene heute ohne den Imker? „Würden wir unsere Völker ein Jahr lang sich selbst überlassen, würden sie wahrscheinlich nicht überleben“, sagt Ge- org Beck. Der ärgste natürliche Feind der Honigbiene ist die Varroamilbe. Innerhalb eines Jahres kann sie ein ganzes Bienen- volk auslöschen. Imker bekämpfen den Schädling zum Beispiel mit Ameisensäure. „Ich habe einmal im Wald beobachtet, wie ein Eichelhäer sich in einen Ameisenhau- fen gestürzt hat. Er hat seine Flügel aus- gebreitet und regelrecht in den Ameisen gebadet“, erzählt Georg Beck. „Heute weiß ich: Der Vogel wollte die Milben in seinem Gefieder loswerden.“ Gegen verschiedene Pestizide hat die Varro- amilbe mittlerweile Resistenzen entwickelt – bei der Ameisensäure wurden solche bis- her nicht beobachtet. Neue Hoffnung geben Imkern zudem die Forscher der Universität Hohenheim: Sie fanden heraus, dass auch Lithiumchlorid die Milbe abtötet – ohne Ne- benwirkungen für die Bienen. Das Lithi- umsalz wird in Zuckerwasser aufgelöst und an die Honiglieferanten verfüttert. Die Zu- lassung der neuen Methode steht noch aus. Rähmchen und Smoker: Christoph Heller zieht ein sogenanntes Rähmchen (l.) aus der Beute (Bienenhaus). Den Holzrahmen bauen die Bienen mithilfe von Bienenwachs zu einer Wabe aus, die aus vielen sechs- eckigen Zellen besteht. Bevor der Imker die Beute öffnet, lenkt er das Bienenvolk mithilfe eines rauchenden Smokes ab (o.). Zwei Imker: Christoph Heller (l.) ist seit vier Jahren Hobbyimker, Georg Beck seit über 20 Jahren.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw