Gesundheit Bamberg - Herbst 2018

14 Titel Fortsetzung von S. 13 Die Umgebung verändern So kann es helfen, eine Lampe anzulassen, wenn ein Demenzkranker nachts oft aufwacht und verängstigt schreit. Wird ein Patient unge- halten, wenn jemand einfach an seinen Schrank geht und Dinge einräumt, hilft es viel- leicht, wenn derjenige erklärt, was er vorhat und warum. Viele Demenzkranke haben auch einen starken Bewegungsdrang. Diesen soll- ten sie weitestgehend ausleben können, zum Beispiel durch kleine Spaziergänge in einem gesicherten Garten oder aktivierende Gymnas- tik in der Gruppe. Die Situation zu verändern, kann viel bewir- ken. „Vor allem wegen der Nebenwirkungen von Antipsychotika sollten auf jeden Fall zu- erst nicht-medikamentöse Methoden einge- setzt werden, wenn es um die psychischen Begleitsymptome einer Demenz geht“, sagt Prof. Gräßel. „Denn je stärker ein Patient durch Arzneimittel psychomotorisch gedämpft ist, desto größer ist auch sein Sturzrisiko und da- mit die Verletzungsgefahr. Paradoxerweise können sich durch Antipsychotika auch die ko- gnitiven Fähigkeiten verschlechtern – etwas, das man ja bei Demenz gerade verhindern will.“ Sogar die Sterblichkeit von Demenzpati- enten werde durch Antipsychotika erhöht. MAKS: 4-fache Aktivierung Deshalb haben die Wissenschaftler um Prof. Gräßel eine Alternative zur medikamentösen Behandlung entwickelt: Ihr MAKS-Therapie- programm eignet sich für die leichte und mit- telschwere Demenz. MAKS wirkt genauso intensiv auf Gedächtnis und Denken wie Alzheimer-Medikamente und auf die alltagspraktischen Fähig- keiten sogar noch stärker.

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