Gesundheit Bamberg - Herbst 2018
16 Titel Hilfe für Angehörige ● „Wegweiser Demenz“ Erhältlich bei der Stadt, beim Landratsamt Bamberg und in den Gemeindeverwaltungen; Download: www.demenzinitiative.bamberg.de ● Alzheimer-Gesellschaft Bamberg e. V. www.alzheimer-bamberg.de , Alzheimer-Telefon Bamberg: 0951 8680169 ● Begegnungsstätte „Mittendrin“ Persönliche Beratung am letzten Dienstag des Monats, 18.00–19.30 Uhr, Hauptstraße 4, Mem- melsdorf, Anmeldung unter Tel.: 0951 18538210 ● Fachstelle für pflegende Angehörige Hainstraße 19, Bamberg, Tel.: 0951 2083501, E-Mail: info@pflegeberatung-bamberg.de , Sprechzeiten: Mo. und Mi., 9.00–11.00 Uhr Schulungen: s. S. 20 Wird ein Mensch dement, ist das für alle Famili- enmitglieder eine große Last. „Im Allgemeinen ist jeder zweite pflegende Angehörige stark be - lastet. Bei denjenigen, die einen Demenzkran- ken betreuen, sind es sogar 60 Prozent“, sagt Prof. Dr. Elmar Gräßel, Leiter des Zentrums für Medizinische Versorgungsforschung der Psy- chiatrie des Uni-Klinikums Erlangen. Er emp- fiehlt: „Jeder Angehörige eines Demenzpatien - ten sollte eine Beratungsstelle aufsuchen, und Angehörige entlasten. Pflegende Familienmitglieder müssen gut auf sich achten – dann ist auch dem Demenzkranken geholfen. Die Last zwar direkt dann, wenn die Diagnose feststeht.“ In Erlangen sind das in erster Linie der Verein Dreycedern und die Pflegeberatung der Stadt. Viele Angehörige glauben, dass sie alles allein schaffen müssten: Beruf, Familie, Privatleben und die Betreuung eines demenzkranken Part- ners oder Elternteils. „Das stimmt aber absolut nicht“, sagt Prof. Gräßel, der zur Versorgung von Demenzkranken und zu pflegenden Ange - hörigen forscht. „Es ist keine Schwäche, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen, son- dern eine Stärke.“ Belastungen erkennen Elmar Gräßel hat einen Test entwickelt, der die Belastung pflegender Angehöriger misst (www. psychiatrie.uk-erlangen.de →Med. Psychologie → Psychometrische Versorgungsforschung → Burden Scale for Family Caregivers BSFC → German version). Denn genauso, wie es Risiko- patienten gibt, so gibt es Risikoangehörige, de- ren Gesundheit durch häusliche Pflege leidet. Diese Angehörigen gilt es früh „herauszufi - schen“ und ihnen individuelle Hilfen anzubieten. Entlastend wirken etwa Angehörigengruppen und unterstützende (Ehe-)Partner. Weiterhin sollten Pflegende versuchen, ihre Ausgangssi - tuation positiv zu beeinflussen: Indem sie sich Informationen beschaffen, handlungsorientiert vorgehen, bestimmte Dinge bewusst sein las- sen und zum Beispiel die Betreuung delegieren, reduzieren sie ihr persönliches Stresslevel. schultern zusammen
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