Gesundheit Bamberg - Herbst 2018

43 Erforscht und entdeckt Medizin aus der Ferne Telemedizin. Epilepsiepatienten profitieren von ortsunabhängigen Tele - konsilen. Ob die bald zur Regelversorgung gehören, ist noch unklar. Epilepsie gut, schnell und überregional be- handeln – das geht u. a. dank des Tele- medizinischen Netzwerks für Epilepsie in Bayern (TelEp). Koordiniert wird TelEp vom Epilepsiezentrum der Neurologischen Kli- nik des Uni-Klinikums Erlangen. Auch betei- ligt: das Leopoldina Krankenhaus Schwein- furt, die Sozialstiftung Bamberg, das Klini- kum Weiden, die Neurologische Klinik Bad Neustadt, das Krankenhaus Schloss Werneck, die Praxisgemeinschaft Kitzingen und die Nervenärztliche Gemeinschafts- praxis Nürnberg. Sechs Jahre wurde TelEp vom Bayerischen Gesundheitsministerium gefördert. Im Ok- tober 2018 endet das Modellprojekt – die Weiterfinanzierung ist unklar. „TelEp ist jetzt reif für die Regelversorgung“, sagt Prof. Dr. Hajo Hamer, Leiter des Erlanger Epilepsiezentrums. „Es geht jetzt darum, dass die Krankenkassen die Finanzierung ab 2019 sicherstellen.“ Telemedizinisch versorgte Patienten konn- ten ihre Anfallsquote stärker reduzieren als ohne TelEp, die Zufriedenheit lag in einer Umfrage nach sechs Monaten bei 98 Pro- zent. Gesundheitsministerin Melanie Huml befürwortet das Projekt: „Hier hat der Frei- staat die Chance, bundesweiter Vorreiter zu sein.“ Die Krankenkassen sagten zu, die weitere Netzwerkfinanzierung wohlwollend zu prüfen. fm Gesundheitsminis- terin Melanie Huml und Prof. Dr. Hajo Hamer in einem Telekonsil mit einem ärztlichen Kollegen.

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