Gesundheit Bamberg - Herbst 2018

44 Medizin-Report Ein Teil des Lebens Trauerarbeit. Trauer ist eines der schmerzhaftesten Gefühle, die Menschen empfinden können. Trotzdem ist es wichtig, sie zuzu - lassen. Trauercafés bieten Trauernden einen Ort dafür. Viele fürchten ihn, manche verdrängen ihn: den Tod. Schlimmer als das eigene Ableben ist der Tod eines geliebten Menschen. Diese schmerz- liche Erfahrung versetzt Hinterbliebene oft in einen Schockzustand. Gefühle wie Angst, Ver- zweiflung, aber auch Wut dominieren dann den Tag. Dabei gibt es kein Schema, nach dem das Trauern abläuft, und keinen fixen Zeitrahmen, in dem man es schafft, den Verlust zu verarbei- ten und zu akzeptieren. „Trauer hat viele Ge- sichter. Notwendig ist es, überhaupt trauern, Gefühle zeigen und leben zu dürfen“, sagt Ursu- la Diezel vom Hospizverein Erlangen e. V. Wer um einen geliebten Menschen trauert, sollte nicht alleinge- lassen werden. Gespräche innerhalb des geschützten Rahmens eines Trauercafés helfen Betroffenen, Abschied zu nehmen. Darüber reden ist Gold In der Gesellschaft wird das Thema Tod oft aus- geklammert und tabuisiert. Aus Angst, etwas Falsches zu sagen, wenden sich Außenstehen- de im schlimmsten Fall vom Trauernden ab. So- ziale Isolation ist aber kontraproduktiv. Besser ist, Hinterbliebenen seine Anteilnahme auszu- drücken und einfach zuzuhören. Denn über den Verlust zu sprechen, sei es innerhalb der Fami- lie, mit Bekannten oder Trauerbegleitern, ist enorm wichtig. Vielerorts gibt es deshalb auch Angebote für Trauernde, die den Austausch mit anderen Betroffenen und mit speziell geschul-

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