Gesundheit Bamberg - Herbst 2018
Gesund genießen Ab in die Pfiffer! Pilze sammeln. Im September und Oktober schwärmen sie aus – mit Weidenkorb und Messer und manchmal auch mit einem Filzhut ausge- rüstet: die Pilzsammler. Denn Herbstzeit ist „Schwammerlzeit“. F lockenstieliger Hexenröhrling: Klingt zu- nächst nach einer Beleidigung, ist aber der Speisepilz des Jahres 2018. Der Name lässt es nicht vermuten, aber dieser Pilz ist gegart tat- sächlich genießbar – und sehr schmackhaft. Unter Kennern ist der auch als Zigeuner, Schus- ter- oder Donnerpilz bekannte Flockenstielige Hexenröhrling eine edle Delikatesse. Er ist sel- ten von Maden befallen, ist festfleischig und eignet sich deshalb auch sehr gut zum Trock- nen. Zu finden ist der Speisepilz auf den sauren Böden von Mischwäldern. Sein Hut ist dunkel- braun und samtig, sein gelbes Fleisch färbt sich bei Druck sofort schwarzblau. Auch an den ro- ten Röhrenmündungen ist er gut zu erkennen. Doch Vorsicht: Er kann leicht mit dem für viele unverträglichen Ochsen- oder gar mit dem gifti- gen Satansröhrling verwechselt werden. 50 Kenne deinen Feind genau Damit das nicht passiert, sollten ausschließlich solche Speisepilze ins Körbchen wandern, die man zweifelsfrei bestimmen kann. Ohne Vor- kenntnisse, nur mit einem Buch oder einer Han- dy-App durchs Gehölz zu ziehen, ist nur bedingt empfehlenswert, da sich viele Schwammerl op- tisch kaum voneinander unterscheiden. Samm- ler, die unbekannte Arten zur späteren Bestim- mung mitnehmen, sollten diese unter keinen Umständen im gleichen Behälter wie die übri- gen Speisepilze transportieren. Anfänger be- schränken sich ohnehin am besten auf Röhren- pilze wie Steinpilze, Maronen und Birkenpilze. Denn Pilze, die auf der Unterseite keine Lamel- len haben, sind in der Regel nicht tödlich-giftig. Ratsam ist es, zunächst mit einem Experten zu sammeln oder seinen Fund einem Fachmann zu zeigen. Erst, wenn die giftigen Pilze zuverläs- sig erkannt werden, sollten Sammler ihr Beute- schema auch auf Lamellenpilze erweitern. Pilze richtig (ver-)putzen Um die Pilze sicher vom Wald in die häusliche Küche zu bringen, eignen sich am besten lufti- ge Körbe. Verschlossene Vorratsdosen oder gar Plastiktüten sind dagegen keine gute Wahl, da die Pilze darin matschig werden. Zu Hause angekommen, ist es ratsam, das Sammelgut zeitnah zu säubern und zu verarbeiten. Zum Putzen genügt oft ein Küchentuch, das bei Be- darf auch leicht angefeuchtet werden kann. Ein ausgiebiges Wasserbad mögen die sensiblen
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