Gesundheit Bamberg - Herbst 2018

9 Titel nach Alzheimer sind mit einem Anteil von 20 Prozent vaskuläre Demenzen . Hier füh- ren Durchblutungsstörungen im Gehirn da- zu, dass Nervenzellen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und ab- sterben. Typische Symptome Bei Menschen mit Demenz lassen Gedächt- nis, Denken und andere Bereiche des Ge- hirns, wie etwa Sprache und Orientierungs- vermögen, fortschreitend und dauerhaft nach. Oft ändern sich auch das Verhalten und der Antrieb der Betroffenen. Während bei der Alzheimer-Demenz Ge- dächtnisstörungen im Fokus stehen, äu- ßern sich vaskuläre Demenzen eher in ver- langsamtem Denken und in einer labilen Stimmung. Sind hingegen vordergründig die Persönlichkeit und das Verhalten verändert – ist der Betroffene zum Beispiel besonders taktlos, aggressiv oder hat vermehrt Wort- findungsstörungen –, handelt es sich mögli - cherweise um eine frontotemporale De- menz . Sie betrifft den Fronto-Temporal-Lap- pen, also die vorderen und seitlichen Antei- le des Gehirns, und tritt früher auf als ande- re Demenzen – meist schon im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Eingreifen, wo es geht Aber was begünstigt eine Demenz? Stärks- ter Risikofaktor ist das Alter: Ab dem 65. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, immer weiter an. Nur zwei Prozent aller Menschen mit Demenz sind jünger als 65. Zudem haben Wissenschaftler weltweit ei- ne Reihe weiterer Faktoren zusammenge- tragen, die das Demenzrisiko zwar erhöhen, sich aber aktiv beeinflussen lassen. „Vor al - lem für die positive Wirkung körperlicher Ak- tivität auf das Gehirn gibt es zahlreiche Be- lege“, betont Johannes Kornhuber. „Bewe- gung hilft, den Blutdruck zu senken und schützt damit die Gefäße. Sie verbessert die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Traubenzucker, wirkt antientzündlich und antioxidativ, verbessert die Funktion der Synapsen und hilft, zu verhindern, dass sich die schädlichen Eiweiße im Gehirn abla- gern, die mit Demenz in Verbindung stehen.“ Darüber hinaus ist Rauchen eine bedeuten- de „Stellschraube“, die die Wahrscheinlich- keit, eine Demenz zu bekommen, nachweis- lich erhöht. Einen starken Fokus richten Forscher auch auf die Ernährung: „Wer me- diterran isst – viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide und Olivenöl –, der beugt vor“, sagt Prof. Kornhuber. „Auf den Tisch kommen darf auch Fisch, aber nur wenig Fleisch. Übergewicht wirkt nachweislich risikostei- gernd.“ Den häufig „empfohlenen“ Rotwein setzt Prof. Kornhuber angesichts der neue- sten Studienergebnisse nicht auf die Liste der schützenden Lebensmittel. „Sicher ist gegen ein Glas in Gesellschaft – hin und wieder – nichts einzuwenden. Eine Präven- tionsmaßnahme gegen Demenz ist Alkohol aber keinesfalls.“ → 65 Ab 65 Jahren steigt das Risiko, eine De- menz zu bekommen. Was schützt vor Demenz? ● mediterrane Ernährung ● Bewegung, z. B. auch Spazierengehen ● geistige Aktivität, z. B. Lesen, Gedächtnis- training, eine Fremdsprache lernen ● ein soziales Netzwerk und die Kommunikation mit anderen ● Lebenssinn spüren, eine Aufgabe haben 

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