Gesundheit Bamberg - Winter 2018/2019

10 Titel Neue Sensoren (1) bleiben auf der Haut und zeichnen den Blutzucker zwei Wochen lang auf. An einigen wenigen Kliniken werden kleine Gluko- sesensoren sogar für drei Monate implantiert. Ein Scanner (2) zeigt die Blutzuckerwerte an, die der Patient auch am PC oder Smartphone verwalten kann. Wer das nicht will, kann die Daten auch weiterhin im Blutzuckertagebuch (3) notieren. Fortsetzung von Seite 9 resistenz, sodass das Hormon nicht mehr richtig wirken kann. Außerdem ist die Insu- linausschüttung der Bauchspeicheldrüse gestört. Erster Vorbote für den Typ 2 ist ein Prädiabetes. Dr. Riel erklärt: „Entweder ist dann der Nüchtern-Glukosewert schon er- höht, nach dem Essen ist zuviel Glukose im Blut oder der Langzeitwert HbA1c liegt über der Norm. Es können auch mehrere Werte gleichzeitig erhöht sein.“ Zwar ist jemand zu diesem Zeitpunkt noch nicht zuckerkrank, es ist aber wahrscheinlicher, dass sich in den nächsten Jahren ein Diabetes entwi- ckelt. „Wer in diesem Frühstadium seine Ernährung ändert und anfängt, sich mehr zu bewegen, kann verhindern, dass sich ein Diabetes manifestiert“, sagt Rosina Riel (s. S. 12 – 14). Sich jetzt beruhigt zurückzuleh- nen, ist aber die falsche Strategie, denn: SchoneinPrädiabetes kanndemHerz-Kreis- lauf-System und den Organen schaden. Diabetes und mehr Am Uni-Klinikum Erlangen finden vor allem Diabetiker Hilfe, die zusätzlich an anderen, mitunter schweren Krankheiten leiden, und deren Blutzucker oft schlecht einstellbar ist. So behandelt das Erlanger Diabetes- 2 team unter Leitung von Prof. Dr. Marianne Pavel unter anderem Krebspatienten, deren Blutzucker infolge einer Kortisoneinnahme erhöht ist, Typ-1-Diabetiker mit anderen Au- toimmunkrankheiten, etwa einer Hashimo- to-Thyreoiditis, oder Menschen, denen die insulinproduzierende Bauchspeicheldrüse entnommen wurde. Außerdem ist das Team auf Diabetes in der Schwangerschaft spezi- alisiert: Beim Gestationsdiabetes hemmen Schwangerschaftshormone die Wirkung von Insulin. „Diese Diagnose müssen wir sehr schnell stellen“, sagt Prof. Pavel. „Denn wegen des hohen Zuckergehalts im Blut wächst das Kind im Mutterleib oft zu schnell. Es erreicht ein hohes Geburtsge- wicht und kann dann häufig nicht auf natür - lichemWeg zur Welt kommen. Außerdem ist das Risiko für eine Frühgeburt höher.“ Hinzu kommt laut Prof. Pavel die Gefahr, dass 1 Prof. Pavel leitet das Diabetesteam des Uni-Klinikums Erlangen.

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