Gesundheit Bamberg - Winter 2018/2019
25 Gut beraten gewährten die Kassen einen Zuschuss. Dieser reicht für die Kosten der halbstündigen Thera- pie allerdings nicht aus, sodass die Betroffenen noch einen Eigenanteil zuzahlen müssen.“ Der 78-Jährige hat den Anspruch, in seinen Sprechstunden wertfrei zu informieren, das heißt: die Angebote der Bamberger Rheuma- Liga vorzustellen, ohne für eine Mitgliedschaft zu werben. „Das ist eine immerwährende Grat- wanderung“, lächelt er verschmitzt. „Aber ich mache es ja schon ein paar Jahrzehnte.“ Andere Rheumatiker zu beraten, ist seine größte Motivation für das Engagement in der Bamberger Rheuma-Liga. Tatsächlich bietet die Bamberger Rheuma-Liga ihren 400 Mitgliedern eine Reihe von Vorteilen und Unterstützungsangeboten. Dazu gehört ein umfangreiches Jahresprogramm mit geselligen Veranstaltungen, Vorträgen und Ausflügen. Ein besonderes Angebot, das Dageförde das „Bam- berger Modell“ nennt, macht seine Rheuma-Li- ga jedes Jahr im Mai besonders schwer betrof- fenen Mitgliedern: „Das ist ein eigener kleiner Tagesausflug für diese Menschen. Sie werden dafür von ebenfalls betroffenen Mitgliedern zu Hause abgeholt, betreut und wieder heimge- bracht, damit sie auch an solchen Aktivitäten teilnehmen können und einmal rauskommen.“ Alexander Dageförde, der trotz seiner schweren Erkrankung als technisch-kaufmännischer An- gestellter bis zur Rente voll erwerbstätig war, weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr rheumati- sche Schmerzen die Beweglichkeit einschrän- ken. Ohne tägliche Hilfe sei ein eigenständiges Leben für ihn nicht mehr möglich. „Viele Gelen- ke sind verknöchert, ich kann meine Hände und Finger nur eingeschränkt bewegen, und auch die Hüfte und die Knie sind betroffen.“ Den- noch habe er durch eine gezielte Medikamen- teneinstellung wieder ein lebenswertes Leben und ist dankbar, dass es inzwischen auch rheu- matologische Fachärzte gibt. „Ich hatte zudem das Glück, am Uni-Klinikum Erlangen an einer Biologika-Studie für Rheu- ma-Erkrankungen teilnehmen zu können.“ Auch wenn er kein Gelenk mehr habe, das nicht betroffen sei, stehe für ihn ein großes Ja zu seiner Krankheit an erster Stelle. Diese Hal- tung will er auch anderen mitgeben. „Ich möch- te sie davon überzeugen, die Krankheit zu ak- zeptieren und nicht zu bekämpfen. So geht al- les leichter“, betont er und berichtet von den oft jungen Menschen, die sich mit aller Kraft gegen die Diagnose auflehnen. Alexander Da- geförde versucht, ein Umdenken einzuleiten. Jedem gebe er seinen persönlichen Leitsatz mit auf den Weg, sagt er und richtet sich noch etwas gerader in seinem Sessel auf: „Der Chef meines Körpers bin ich, auch wenn ich die Krankheit darin dulden muss.“ KeB Mehr über Rheuma erfahren Die Arbeitsgemeinschaft Bamberg der Deutschen Rheuma-Liga Landesverband Bayern e. V. ist online zu finden unter: www.rheuma-liga-bamberg.de Therapieangebot und Beratung der Rheuma-Liga Bamberg Sprechstunden in Bamberg: 14-täglich, montags von 14.30–16.30 Uhr, Bera- tungsraum im Eingangsbereich der Sozialstiftung Bamberg, Buger Straße 80, Tel.: 0951 50313510 Sprechstunden in Bad Staffelstein: jeden 1. Donnerstag im Monat, 16.30–18.30 Uhr, Schön Klinik, Am Kurpark 11
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