Gesundheit Bamberg - Winter 2018/2019
48 Medizin-Report Der Kongress der European Society of Car- diology (ESC) ist mit über 32.000 Teilneh- mern die weltweit größte Konferenz für Kar- diologen. Präsident der Veranstaltung war 2018 Prof. Dr. Stephan Achenbach, Direktor der Medizinischen Klinik 2 – Kardiologie und Angiologie des Uni-Klinikums Erlangen. „Viele der beim ESC-Kongress präsentier- ten Studien werden die kardiologische Pra- xis und die Leitlinien in Zukunft beeinflus - sen“, sagte Prof. Achenbach. Wir stellen wichtige Highlights der Tagung kurz vor. Kardiologie. Auf dem ESC-Kongress 2018 in München diskutierten über 32.000 Herzmediziner die wichtigsten Neuigkeiten für Patienten. Neues aus der Herzmedizin Der ESC-Kongress 2018 stellte unter anderem die Frage, ob Menschen mit einem moderaten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall davon profitieren, täglich vorbeugend Aspirin einzu - nehmen. Die ARRIVE-Studie zeigte: Um erstma- ligen kardiovaskulären Ereignissen vorzubeu- gen , ist Aspirin nicht grundsätzlich zu empfeh- len. Es hat keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Schlaganfällen, außerdem gab es in der Aspirin-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Grup- pe häufiger innere und andere kleine Blutun - gen. Für Menschen, die schon einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben, ist der Nutzen von Aspirin hingegen gut belegt und das Medi- kament wird diesen Patienten in aller Regel auch weiterhin empfohlen. Aspirin Die SCOT-HEART-Studie zeigt: Patienen mit stabiler An- gina pectoris profitieren davon, wenn sie zur Diagnostik früh eine CT-Angiografie der Herzkranzgefäße (CCTA) erhalten. Bei diesem Bildgebungsverfahren, das Engstellen in den Koronargefäßen anzeigt, wird das Kontrastmittel nicht per Katheter direkt in die Herz- kranzgefäße gegeben, sondern der Patient bekommt es über die Armvene. Das Risiko, innerhalb der nächs- ten fünf Jahre einen Herzinfarkt zu erleiden, sinkt bei Angina-pectoris-Patienten dank CCTA um 40 Prozent. Der Grund: Kardiologen können mithilfe der CT-Angio- grafie eine sicherere Diagnose stellen und Patienten früh präventive Medikamente und Mittel gegen Angina pectoris verschreiben. Laut der SCOT-Heart-Studie ist das CT-Verfahren also eine sinnvolle Ergänzung zum Belastungs-EKG und sollte häufiger angewendet wer - den als bisher. Herz-CT
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