Gesundheit Bamberg - Winter 2018/2019
49 Medizin-Report Low Carb , also eine kohlenhydratarme Diät, eignet sich, um kurzfristig abzunehmen sowie Blutdruck und -zucker zu regulieren. Langfris- tig erhöht Low Carb aber das Risiko für Herzer- krankungen, Krebs und einen vorzeitigen Tod, wie polnische Forscher herausfanden. Omega-3-Kapseln (Fischöl) schaden nicht, ha- ben aber auch keinen nachweisbaren Nutzen für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Ratsamer, als Omega-3-Fettsäuren in Form von Nah- rungsergänzungsmitteln zu schlucken, ist es, mageren Fisch in den Speiseplan einzubauen. LDL-Cholesterin ist schlecht, HDL-Cholesterin ist gut, so lautete die Devise – bis jetzt. Nun fanden Forscher heraus, dass ein Zuviel des „guten“ Cholesterins ebenso das Risiko für Herzinfarkt und sogar Tod erhöht. Die genauen Mechanismen dahinter müssen noch erforscht werden. Während im Jahr 2017 in den USA die Grenzwerte für Bluthochdruck auf 130/80 mmHg gesenkt wurden, bleiben sie in Europa unverändert: Hypertonie, Stadium 1, beginnt hierzulande weiterhin erst bei einem Blutdruck von 140–160 mmHg (systolisch) zu 90–100 mmHg (diastolisch). Haben Patienten ein ho- hes kardiovaskuläres Risiko, kann eine Thera- pie aber bereits im hochnormalen Bereich (130–139/85–89 mmHg) sinnvoll sein. Vor- rang haben jedoch Lebensstiländerungen : wenig Salz und Alkohol, rotes Fleisch nur in Ma- ßen, dafür viel Gemüse, Obst, Fisch und unge- sättigte Fettsäuren. Außerdem sollten sich Bluthochdruckpatienten viel bewegen, ihr Kör- pergewicht reduzieren und mit dem Rauchen aufhören. Erst, wenn all das nichts bringt, kom- men blutdrucksenkende Medikamente infrage. Neu in der europäischen Leitlinie ist der untere Grenzwert von 120 mmHg (systolisch) – weiter sollte der Blutdruck medikamentös nicht ge- senkt werden; bei Menschen zwischen 65 und 80 Jahren liegt die untere Grenze bei 130 mmHg. Beim zweiten Wert werden neuerdings für alle Patienten 70–80 mmHg angestrebt (nicht weniger). Auch neu: Ärzte sollten eine medikamentöse Blutdruckbehandlung in der Regel sofort mit zwei Medikamenten begin- nen (Zweifach-Kombinationstherapie); nur bei Patienten im Stadium 1 und bei Älteren kann auch eine Einfachtherapie erwogen werden. Ei- nen normalen Blutdruck (120–129/80-84 mmHg) sollten Patienten alle drei Jahre über- prüfen lassen, einen hochnormalen (130– 139/85–89 mmHg) jährlich. Liegt der Blut- druck unter 120/80 mmHg, reicht eine Kon- trolle alle fünf Jahre aus. Bluthochdruck Griechische Forscher stellten fest: Für das Herz-Kreislauf-System ist es am gesündesten, pro Nacht sechs bis acht Stunden zu schlafen . Sowohl kürzere als auch längere Schlafphasen führen mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Herzerkrankungen und kardiovaskulär beding- ten Todesfällen. Wer viele tiefe Stirnfalten hat, läuft eher Ge- fahr, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Forscher vermuten, dass der Faltenbil- dung dieselben Mechanismen zugrundeliegen wie der Arteriosklerose. Stirnfalten könnten demnach Anzeichen für eine beginnende oder schon fortgeschrittene Gefäßverkalkung sein. Dies und das Ernährung
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