Gesundheit Bamberg - Frühling 2019

Medizin-Report Kinderpalliativteam. Für sterbenskranke Kinder fährt das Kinderpalliativteam des Uni-Klinikums Erlangen jedes Jahr Zehntausende Kilometer durch Franken. Für ein bisschen mehr Normalität. Und für das bestmögliche Leben der Kinder – bis zum Schluss. Manche Patienten des Erlanger Kinderpallia- tivteams sind erst wenige Wochen alt, andere im jungen Erwachsenenalter. Die meisten lei- den an schweren Herzfehlern, an Krebs oder Genmutationen. Alle diese Kinder und Jugend- lichen haben eins gemeinsam: Ihr Leben wird viel zu früh enden. Den Tagen Leben geben „Unsere Aufgabe ist es, dieses Leben zu beglei- ten und für die Kinder und ihre Familien die größtmögliche Lebensqualität zu schaffen“, sagt Dr. Chara Gravou-Apostolatou, Leiterin des Kin- derpalliativteams des Uni-Klinikums Erlangen. Dr. Gravou folgt damit dem Credo, dem Leben nicht mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben. So hatte es schon Mitte des 20. Jahrhunderts Cicely Saunders formuliert, die Be- gründerin der Palliativ- und Hospizbewegung. Die Lebensbegleiter 44 Das ganze Jahr über, 24 Stunden täglich, ist das Kinderpalliativteam für die betroffenen Fa- milien erreichbar. Die speziell ausgebildeten Ärzte, Pflegekräfte, Sozialpädagogen, Seelsor- ger und Psychologen sind in ganz Mittel- und Oberfranken unterwegs, um Familien zu Hause zu besuchen. Die vier spendenfinanzierten „Autos der guten Wünsche“ haben insgesamt über 400.000 Kilometer auf ihren Tachos. Pro Woche kommen 2.500 bis 3.000 hinzu. Hausbesuch. Psychologe Andreas Frenzl und Kinderärztin Dr. Chara Gravou-Apostolatou (Mitte) im Gespräch mit der Mutter eines schwerstkranken Babys. Etwa 30 Hausbesuche macht das Kinderpalliativteam pro Woche.

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