Gesundheit Bamberg - Frühling 2019

45 Medizin-Report Den Kindern Gutes tun „Uns ist es wichtig, dass die Kinder und Jugend- lichen so viel Zeit wie möglich zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung verbringen können und so wenig Zeit wie möglich im Krankenhaus“, sagt Dr. Gravou-Apostolatou. Manche Betroffe- ne leiden unter schweren Symptomen wie Schmerzen, Atemnot oder Verstopfung. Das Kinderpalliativteam kontrolliert und behandelt die Beschwerden und schult auch die Eltern da- rin, sich pflegerisch um ihre Kinder zu küm- mern. „Viele Mütter und Väter haben Angst, dabei etwas falsch zu machen“, so Chara Gra- vou-Apostolatou. „Aber diese Sorge nehmen wir ihnen.“ Die Eltern lernen, auch selbst Medikamente zu verabreichen, die Vitalwerte ihres Kindes zu messen und ihm einfach etwas Gutes zu tun. Das kann so etwas Simples sein wie ein schö- ner Duft – zum Beispiel ein Tropfen Lavendel oder Mandarine auf einem Tuch, das dem Kind hilft, besser einzuschlafen. Auch bei sozialrechtlichen Fragen können sich Eltern an das Kinderpalliativteam wenden. „Wir stehen in Kontakt mit den Krankenkassen und kümmern uns zum Beispiel darum, dass ein Pa- tient alle medizinischen Hilfsmittel bekommt, die er braucht. Wir beraten und unterstützen, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht, und versuchen, finanzielle Belas- tungen, die sich durch die Krankheit des Kindes ergeben, so gering wie möglich zu halten“, er- läutert Dr. Gravou-Apostolatou. Es gibt nicht nur Trauer Angesichts des absehbaren Todes ihres Soh- nes oder ihrer Tochter gibt es für Eltern keinen Trost. Trotzdem erklärt Psychologe Andreas Frenzel: „Palliativarbeit ist nicht nur Trauer und Tod. Es gibt auch die schönen, leichten, viel- leicht sogar etwas lustigen Minuten, die wir nie- mandem verbieten dürfen.“ Er achtet vor allem auch darauf, wie es den Geschwistern geht und schenkt ihnen viel Aufmerksamkeit. „Unsere fast zehnjährige Arbeit bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass die am- bulante Kinderpalliativversorgung zu Hause stationären Strukturen vorzuziehen ist“, sagt Chara Gravou-Apostolatou. Das Kinderpalliativteam ist auf Spenden an- gewiesen, etwa um seine Fahrzeuge zu un- terhalten und kranken Kindern letzte Wün- sche zu erfüllen. Die Mitarbeiter freuen sich daher über jeden noch so kleinen Betrag. fm Unterwegs seit 2010. Dr. Chara Gravou-Apostolatou und Andreas Frenzl mit einem der „Autos der guten Wünsche“, mit denen das Kinderpalliativteam seine Patienten besucht. INFO Kinderpalliativteam des Uni-Klinikums Erlangen Telefon: 09131 85-35982 (Büro) kinderpalliativteam@uk-erlangen.de Spendenkonto: Hypovereinsbank Erlangen Verwendungszweck: Kinderpalliativteam IBAN: DE14 7632 0072 0003 1740 00 BIC: HYVEDEMM417

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw