Gesundheit Bamberg - Sommer 2019

21 Erforscht und entdeckt Instagram und Zufriedenheit Knochen heilen nicht bei Stress Social Media. Wenn Jugendliche soziale Medien nutzen, wirkt sich das nicht so stark auf ihre Zufriedenheit aus, wie oft angenommen. Chronischer Stress. Heilung verzögert sich. Instagram, Whatsapp, Snapchat, YouTube: Kaum ein Teenager nutzt heute keine sozialen Medien. Eine Untersuchung der Universitäten Oxford und Hohenheim mit über 5.000 Jugendlichen zeigt jetzt: Social-Media-Nutzung und Lebenszufrie- denheit hängen nur minimal zusammen. Die For- scher werteten die Angaben von 5.492 Teenagern aus, die im Rahmen der achtjährigen Studie „Un- derstanding Society“ befragt wurden. Das Ergeb- nis: Bei nur einem Prozent der Teenager lassen sich Veränderungen in der Lebenszufriedenheit auf die Social-Media-Nutzung zurückführen. Also: Nimmt der Social-Media-Konsum zu, sinkt gering- fügig auch die Zufriedenheit; bei abnehmender Zufriedenheit werden soziale Medien etwas mehr genutzt. Diese geringe Wechselwirkung ist bei Mädchen etwas ausgeprägter als bei Jungen. fm Ein Forscherteam der Universitäten Ulm und San Fran- cisco fand heraus: Knochenbrüche heilen schlechter, wenn der Betroffene unter chronischem psychozialem Stress lei- det – etwa infolge eines Verkehrsunfalls. Stress fördert überschießende Entzündungsreaktionen, die die Knochen- neubildung stören. Wie die Wissenschaftler herausfanden, lässt sich die stressbedingte Knochenheilungsstörung aber mithilfe des Betablockers Propranolol beheben. Das Mittel blockiert die Kommunikation zwischen Stresshormo- nen und verschiedenen Immunzellen und verhindert so, dass das Immunsystem stressbedingt überreagiert. fm 16- bis 19-Jährige verbringen heute bis zu drei Stunden täglich auf YouTube und mehr als eine Stunde bei Instagram.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw