Gesundheit Bamberg - Sommer 2019

40 Digitale Helfer Marie Kondō ist Bestsellerautorin und seit 2019 auch ein Netflix-Star. In der Serie „Tidying Up with Marie Kondō“ hilft die Japanerin Menschen beim Aufräumen und Wegwerfen: Sie sortiert aus, packt Unterhosen in flache Pappschachteln, ordnet Krimskrams der Größe nach und faltet T-Shirts so, dass man sie aufrecht hin- stellen kann. Ihr Lifestyle heißt „KonMari“, im Engli- schen hat sich angeblich schon das Verb „kondo“ für „einen Schrank aufräumen“ etabliert. Wichtigste Frage der Beraterin: Macht dich das Teil glücklich? Wenn nicht – weg damit! Vorher solle man sich aber noch bei allen Gegenständen für die gemeinsame Zeit bedanken. Al- so: Danke, viel zu flippige Bluse. Danke, Bastgürtel aus Tunesien! Danke für nichts, blöder Sandwichmaker! Ver- mutlich hätten sich alle, die mit Marie Kondōs Hilfe aus- misten müssen, schon früher mal fragen sollen: Macht es mich dauerhaft zufriedener, dieses oder jenes zu kaufen? Brauche ich das? Und während Marie Kondō schon getätigten Käufen den Kampf ansagt, verkauft sie selbst Millionen Bücher und ein eigenes Box-System für mehr Ordnung. Prognose: Richtig unordentliche Cha- oten werden KonMari nicht durchhalten. Und radikale Minimalisten – die zweite große KonMari-Zielgruppe – neigen ohnehin zur Über-Optimierung. Die Wohnungen dieser Minimalisten sind fast leer und von banalem Be- sitz befreit. Kein Bild zu viel, kein Platz für Erinnerungen. Die Räume stehen für Freiheit und Unabhängigkeit – und wirken dabei ziemlich seelenlos. Aber Hauptsache, die teure Designerlampe bleibt, kommt sie doch in ei- nem leeren Raum auch viel besser zur Geltung. Marie Kondō bekämpft nicht den Konsum, sondern nur die Spitze des Eisbergs. Und wer ausmistet, schafft zudem wieder Platz für Neues. Wofür Marie Kondō aber wirk- lich sensibilisieren kann, ist, beim Kaufen schon ans Aufräumen zu denken – an das aufwendige Falten, Sta- peln und Verstauen. KonMari kostet viel Zeit. Wer sich die sparen will, muss früher anfangen. fm Hirschhausen-Diät Die „Hirschhausen-Diät“ kennt heute fast jeder. Jetzt gibt es die App zum Intervallfasten: Die Gra- tis-Version bietet ein Drei-Tage-Coa- ching mit Audiomaterial. Außerdem berechnet die App die Fastenintervalle und erinnert an Essenspausen. In der Vollversi- on für 39,99 Euro gibt es 500 Stunden Hör- material mit Übungen und Hintergrundwis- sen. Intervallfasten kann helfen, Gewicht zu verlieren sowie Schlaf, Konzentration und Stoffwechsel zu verbessern. Komoot Eine Wanderung oder eine Rad- tour planen und aufzeichnen? Das geht mit Komoot: Die App bietet Vorschläge, aber auch die Option, eigene Routen festzulegen. Außer- dem kann man Fotos und Infos zu absol- vierten Strecken hinzufügen und so das Er- lebte bewahren. Es gibt auch Offline-Kar- ten. Die erste Region ist kostenlos, weitere können dazugebucht werden. Das „Welt“- Paket kostet einmalig 29,99 Euro. Rauchfrei-Tracker Die App unterstützt und begleitet Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Sie zeigt unter an- derem, wie viel Lebenszeit jemand seit dem Rauchstopp dazugewon- nen hat und wie viel mehr Geld ihm ohne Zigaretten zur Verfügung steht. Außerdem macht die App deutlich, wie Rauchen dem Körper schadet, zeigt in Statistiken die ei- gene Entwicklung auf und macht motivie- rende Ansagen. Apps und Trends Muss das wirklich sein? Diesmal: Ausmist- hilfe. Oder: Macht Sie diese Bluse glücklich? Kleine Sp(r)itze

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw