Gesundheit Bamberg - Winter 2019/2020

13 Titel Das Auf und Ab der Abwehr Ausreichend und gut zu schlafen, stärkt die Immunabwehr, zu wenig Schlaf macht uns dagegen anfälliger für Infekte und beeinflusst sogar die Wirkung von Impfungen. Denn: Schlafmangel redu- ziert die Funktion wichtiger Immunzellen, die eigentlich Erreger bekämpfen. Ein Spaziergang im Wald senkt den Spie- gel des Stresshormons Cortisol im Blut, und nützliche Killerzellen vermehren sich. Zudem schlafen wir besser nach einem Tag in der Natur. Ein Grund sind die sogenannten Phytonzide − pflanz - liche Substanzen in der Waldluft, die antibiotisch wirken. Stress schadet der Abwehr. Aber: Es kommt auf die Dauer an. Während akute Belastung das Immunsystem ankurbelt, bewirkt chronischer Stress, etwa durch berufliche oder private Konflikte, das Gegenteil. Die Folge von lang anhalten- dem Stress: Wir bekommen eher Infekte, und bestehende Erkrankungen ver- schlimmern sich oder heilen schlechter. Tageslicht ist essenziell für unsere Gesundheit, zum Beispiel für die Vitamin-D-Bildung und für die Stim- mung. Doch UV-Strahlen wirken auch immunsuppressiv: Sie drosseln die Abwehr und begünstigen Hautausschlä - ge und den bei Skifahrern bekannten Lippenherpes nach sonnigen Pistenta - gen. Auch Hautkrebs ist eine Folge eines herunterregulierten Immunsystems. Sport baut Stresshormone ab. Außer - dem ist nachgewiesen: Wer regelmäßig Sport treibt, hat aktivere Immunzellen, ist weniger infektanfällig und bekommt seltener Autoimmunerkrankungen und chronische Entzündungen. Wer sportlich sehr aktiv ist, senkt sogar das Risiko für 13 Krebsarten um bis zu 42 Prozent, darunter Darm-, Brust- und Lungenkrebs. In emotional anstrengenden Situationen helfen soziale Kontakte dabei, das Immunsystem zu stabilisieren. Bindun- gen zu anderen geben uns Sicherheit und das Gefühl, zu einer Gruppe zu ge- hören. Das stärkt nicht nur die Psyche, sondern auch körperliche Abwehrkräfte. Nach exzessivem Alkoholkonsum rauscht das Immunsystem in den Keller. Mindestens einen Tag lang sind dann diejenigen Protein-Rezeptoren und Moleküle blockiert, die eigentlich das Signal zum Angriff gegen Eindringlinge von außen geben müssten. Übermäßig viel Alkohol erhöht nicht nur das Risiko für Entzündungen, sondern auch für Krebs. Den negativen Effekt steigert, wer sich zur Flasche Bier auch noch eine Zigarette anzündet. Denn: Auch Nikotin lähmt das Immunsystem. Einflussfaktoren. Es gibt einige Möglichkeiten, das innere Alarmsystem bei seiner Arbeit zu unterstützen − und Dinge, die man besser vermeidet. Schlaf Natur Stress Sport UV-Licht Kontakte Alkohol und Rauchen

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw