Gesundheit Bamberg - Winter 2019/2020
36 „Wir haben die Chance, den höchsten frei ste- henden Berg der Welt zu besteigen – das ist ein starkes Zeichen für andere Patienten“, sagte der 18-jährige Yunus kurz vor der Tour zum Kilimandscharo. „Wir sind stark, obwohl wir die- se Krankheit haben.“ Als Yunus 12 Jahre alt war, diagnostizierte der Erlanger Kinderonkolo- ge Prof. Dr. Markus Metzler bei dem Jungen chronische myeloische Leukämie (CML). Heute halten Medikamente den Blutkrebs in Schach und Yunus geht es wieder gut – so gut, dass er im Herbst 2019 mit Prof. Metzler zum Kilimand - scharo aufbrach. Die Aktion „Climb for a Cure“ lenkt den Fokus auf CML-Patientinnen und -Pa - tienten weltweit und sammelt Spenden für die Erforschung und die Therapie der Krankheit. 13 Stunden ohne Pause Am 26. Oktober 2019 machte sich das 28-köp - fige Team aus internationalen CML-Forschern, zwei Patienten sowie Angehörigen auf zum Gip - fel. Mehrere Übernachtungscamps auf unter - Klettern für Heilung. CML-Patient Yunus und der Kinderonkologe Prof. Dr. Markus Metzler haben gemeinsam den höchsten Berg Afrikas erklommen. Doch die Aktion hatte sich schon vorher ausgezahlt. „Es war viel Kopfsache“ schiedlicher Höhe lagen vor den Bergsteigern, Yunus und Prof. Metzler teilten sich ein Zelt. „Wir haben uns langsam nach oben bewegt, um uns gut zu akklimatisieren“, berichtet Prof. Metzler. „Unser Motto war ‚safety first‛ für alle.“ Von Beginn an sei der Austausch unter den CML-Experten sehr interessant gewesen, das Team sei eng zusammengewachsen. „Schon unterhalb des Gipfels hatte sich die Aktion für uns also gelohnt“, resümiert Markus Metzler. Alle haben gewusst, dass der finale Aufstieg lang und die Luft auf knapp 6.000 Metern sehr kalt werden würde. Trotzdem sei die tatsächli- che Erfahrung extremer als jede Theorie. „Am Gipfeltag waren wir 13 Stunden auf den Bei- nen, mitten in der Nacht ging es los“, berichtet Markus Metzler. „Wir sind acht Stunden aufge - stiegen, waren zwei Stunden oben und muss- ten dann noch drei Stunden absteigen. Pausen waren nicht vorgesehen, man würde zu stark auskühlen.“ Auf dem Gipfel herrschten minus ... und am Gipfel auf 5.895 Metern. Yunus und Prof. Metzler am Fuß des Kilimandscharo ...
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