Gesundheit Bamberg - Winter 2019/2020

Medizin-Report ASB-Wünschewagen Franken. Noch einmal in die Berge, noch einmal die Lieblings- band sehen: Der ASB-Wünschewagen Franken erfüllt sterbenskranken Menschen letzte Wünsche. Den kleinen Leo brachte der Wünschewagen zum ersten Mal in seinem Leben nach Hause in sein eigenes Kinderzimmer. Leo war neun Monate alt – und noch nie in sei - nem Leben zu Hause eingeschlafen oder auf- gewacht. Alles, was der kleine Junge kannte, war die Frühchen-Intensivstation des Uni-Klini- kums Erlangen. Leo war mit einem schweren Herzfehler und einer fehlgebildeten Speiseröh- re zur Welt gekommen. Und schon kurz nach der Geburt erfuhren seine Eltern: Leos Leben wird wohl viel zu früh enden. Jeden Tag ver- brachten sie an der Seite ihres kleinen Sohnes und ließen auch seine drei Geschwister so oft wie möglich zu ihm. Einen normalen Familien- alltag gab es nicht. Kein normaler Alltag Die Kinder beim gemeinsamen Spielen beob- achten, das laute Geschnatter von vier Ge- schwistern beim Abendessen, erschöpft in die Kissen sinken, wenn endlich alle schlafen – was hätten Leos Eltern für so einen Alltag ge - geben. Sie wollten ihrem jüngsten Sohn so gern sein Zuhause zeigen. Doch Leo musste intensivmedizinisch versorgt werden, er be- kam Sauerstoff und Nahrung über eine Sonde. Sein Herz wurde permanent überwacht. Nach Hause zu fahren, war unvorstellbar. Noch einmal nach Hause So viel Sauerstoff wie nie Dann stand Leos erste schwierige Herz-OP an – alle hofften, doch niemand wusste, ob er den Eingriff gut überstehen würde. Da wandte sich eine von Leos Kinderkrankenpflegerinnen an den ASB-Wünschewagen Franken: Die Erlanger Wunscherfüllerinnen und -erfüller holten den Kleinen in der Kinderklinik ab und fuhren ihn gemeinsam mit seinem Vater zum Haus der Fa- milie ins oberpfälzische Lauterhofen. Dort war- teten schon seine Mutter, die Geschwister, Großeltern und andere Verwandte. Leo lachte und gluckste die ganze Zeit vor sich hin. Seine Sauerstoffsättigung war an diesem Tag so gut wie noch nie. Das erste Mal konnte die Familie außerhalb des Krankenhauses Zeit zusammen verbringen – ein großes Geschenk für alle. Leos Geschwister ließen ihren kleinen Bruder nicht aus den Augen und seine Eltern strahlten vor Dankbarkeit. Am späten Nachmittag brachte der Wünschewagen den kleinen Jungen zurück ins Krankenhaus. Leo nahm die Erinnerung an einen glücklichen Familientag mit – die Erinne- rung daran, wie es ist, zu Hause zu sein. Letzte Wünsche wagen Der Wunsch von Leos Familie ist einer von über 30 Träumen, die das Team des ASB-Wünsche - wagens Franken seit dem Start im April 2019 schon wahr werden ließ. „Wir freuen uns, wenn Betroffene, Angehörige, Pflegekräfte und Ärzte rechtzeitig an uns denken“, sagt Caterina Hert- weck vom ASB Landesverband Bayern e. V. „Wir arbeiten ehrenamtlich und sind dazu da, Ster- 38

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