Gesundheit Bamberg - Sommer 2021

3 Editorial in einer Nürnberger Sporthalle hörte ich beim Badmintonspielen plötzlich das Ge- räusch eines morschen Asts, den jemand in der Mitte durchbrach. Doch das MRT-Bild am nächsten Tag zeigte, dass es kein Stück Holz war, das ich da wahrgenommen hatte, sondern meine rechte Achillessehne. Bei einem Ausfallschritt nach vorn war sie ge- rissen – zwischen die beiden Enden passe ein Zwei-Euro-Stück, wie mir der Radiologe damals sagte. Es war unmöglich, dass die Sehne von allein wieder zusammenwach- sen konnte. Einige Tage lang trug ich einen Spitzfußgips und wurde schließlich in „meinem“ Krankenhaus, der Unfallchirurgi- schen Klinik – Orthopädische Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen, operiert. Die OP verlief reibungslos, die Heilung auch, doch ich brauchte viele Wochen Geduld, um wie- der Kraft in meinem Unterschenkel aufzu- bauen. Ein anderer Betroffener sagte mir damals, dass er seit seiner Achillessehnen- ruptur Angst habe, wieder Sport zu machen. Das kann ich von mir nicht behaupten. Ich spiele seit meinem Riss im März 2017 wie- der Speedminton, gehe joggen, mountain- biken und inlineskaten. Zugegeben: Ich stei- ge auch gern ins Kajak – da ist die Beinkraft nicht wirklich zentral. Denn wie heißt es so schön? Was man nicht in den Beinen hat, hat man in den Armen! Oder so ähnlich. Wichtig ist, wieder aktiv zu werden und es zu bleiben – entsprechend der eigenen Mög- lichkeiten und Interessen. In dieser Ausga- be stellen wir Ihnen deshalb Menschen vor, die sich in Bewegung gesetzt haben – um abzunehmen, Schmerzen loszuwerden, die Nebenwirkungen einer Therapie zu reduzie- ren oder die Symptome ihrer Erkrankung in Schach zu halten. Wir haben mit Ärztinnen und Wissenschaftlern gesprochen und sie gefragt: Warum tut uns Bewegung auf so vielen Ebenen so gut? Wie viel Sport braucht der Mensch? Was bringen Dehnen, Faszien- und EMS-Training, und von welchen Übun- gen profitieren Parkinsonpatienten? Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen aktiven Sommer 2021!