Gesundheit Bamberg - Sommer 2021

55 Anzeige Erforscht und entdeckt Zähne. Erlanger Forscherteam entschlüsselt Kälteempfindlichkeit. Kalt erwischt Es kracht, die Schokohülle splittert, die Zähne berühren das Vanilleeis und – aua! Ein unan- genehmes Ziehen durchfährt die Zähne. Den Grund dafür hat jetzt ein internationales For- schungsteam des Uni-Klinikums Erlangen und der FAU Erlangen-Nürnberg entdeckt: Empfind- liche Zellen des Zahngewebes – die Odonto- blasten – fungieren als Kältesensoren. Diese Zellen besitzen feine Kanäle, die im Zahnbein Temperaturänderungen messen und sie elek- trisch ans Gehirn weiterleiten, wo die Schmerz- empfindung entsteht. Konkret ist es der Rezep- tor TRPC5 auf den Fortsätzen der Odontoblas- te, der als Kältesensor wirkt. „Dieses Wissen ist ein hervorragender Ansatzpunkt für künftige Mittel gegen Zahnschmerzen und kälteüber- empfindliche Zähne“, erklärt Schmerzforsche- rin Prof. Dr. Katharina Zimmermann von der Anästhesiologischen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen. Warum z. B. Nelken ein Hausmittel gegen Zahnschmerzen sind, ist nun klarer: Der Hauptbestandteil von Nelkenöl ist Eugenol – und das blockiert den TRPC5-Kälterezeptor. fm Fränkische Fledermäuse. Trockeneis aus Impf- stoff-Boxen dient der Erforschung der Tiere. Fledermausforschung Wenn der Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer das Uni-Klini- kum Erlangen erreicht, ist er in Boxen mit Trockeneis verpackt. Was eigentlich direkt bei der Anlieferung wieder zurückgege- ben wird, kam kürzlich der Fledermausforschung zugute: Im Rahmen einer Impfstofflieferung holte das Team eines fränki- schen Fledermausprojekts 40 Kilo Trockeneis im Erlanger Uni-Klinikum ab – um darin diverse Proben der fliegenden Säu- ger zwischenzulagern. Im Anschluss ging das tierische Materi- al, das erstmals im Rahmen einer Fangaktion am 1. Mai 2021 im Raum Bamberg gesammelt wurde, in verschiedene wissen- schaftliche Einrichtungen. Dort wird es jetzt in einer gro- ßen Metagenomstudie untersucht. Ein Zusammen- hang zwischen der aktuellen Corona-Pande- mie und Fledermäusen lässt sich nach derzeitigem Wissen ausschließen: Dass die Tiere das gefährliche Coronavirus SARS-CoV-2 in sich tragen, konn- te für Fledermäuse in Deutschland nicht nachgewiesen werden. fm Das Jahres-Abo von „Gesundheit Bamberg“ (4 Ausgaben) erhalten Sie für 10 Euro. Jetzt bestellen: gesundheit-bamberg@uk-erlangen.de oder telefonisch unter 09131 85-46770 Verschenken Sie Gesundheit!

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