Gesundheit Bamberg - Herbst 2021
Jessica R. aus dem Nürnberger Land erkrankte mit 26 Jahren an AML, akuter myeloischer Leukämie. Die psychoonkologische Arbeit am Uni-Klinikum Erlangen wird wissenschaftlich ausgewertet. Aktuell läuft z. B. die REDUCT-Studie. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und soll psychische Belastungen von Krebspatientinnen und -patienten durch ein Online-Training reduzieren. Titel durch die Phasen ihrer Erkrankung und ermuti- gen sie, ihre Krankheit aktiv zu bewältigen. Da- zu kann gehören: Gefühle und Bedürfnisse kommunizieren, Entspannung finden, soziale Kontakte pflegen, Stress und Ängste abbauen, Situationen akzeptieren und den Fokus nicht nur auf das Kranksein richten. Ziel von allem ist es, die Lebensqualität positiv zu beeinflussen. Patientin Jessica R. sagt: „Ich weiß, dass Wil- lenskraft allein Krebs nicht heilen kann. Aber ich glaube, wenn der Kopf aufgibt, gibt auch der Körper auf.“ Längere Phasen der Traurigkeit und Niedergeschlagenheit kennt die 30-Jährige von sich nicht. „Als ich von dem zweiten Rück- fall erfahren habe, habe ich aber schon geweint und ein ganzes Wochenende gebraucht, um das zu akzeptieren. Auch während meiner Che- motherapien habe ich mich manchmal ziemlich reingesteigert. Man lebt ja wochenlang sehr isoliert und hat nur einen kleinen Bewegungs- radius. Für mich war es in solchen Momenten gut, von einer Psychologin zu hören, dass ich deshalb nicht gleich in eine Depression rutsche und auch mal weinen darf.“ → 21 www
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