Gesundheit erlangen - Frühling 2017
Titel klärt Prof. Cupisti. Den Zyklus von Maria S. wollen die Ärzte jetzt mit speziell auf sie ab- gestimmten Hormonpräparaten soweit nor- malisieren, dass ein Eisprung stattfinden und sie doch noch schwanger werden kann. Weil Probleme mit dem Zuckerstoffwechsel die Entstehung von PCOS begünstigen, ma- chen die Ärzte bei nahezu jeder Patientin einen Zuckerbelastungstest. „Eine Insulin- resistenz, wie sie viele PCOS-Patientinnen haben“, erläutert Prof. Cupisti, „lässt den Spiegel der männlichen Geschlechtshormo- ne weiter steigen.“ Mit Diabetes-Medika- menten wie Metformin können die Ärzte ge- gensteuern. Nicht zu unterschätzende Fak- toren beim PCOS sind zudem Veranlagung und Lebensstil. „Wir raten allen PCOS-Pati- entinnen, sich ausgewogen zu ernähren, nicht zu rauchen, sich viel zu bewegen und gegebenenfalls abzunehmen. “ Andere Hormonstörungen Hormone bestimmen das ganze Leben der Frau – von der Pubertät bis zu den Wech- seljahren. Deshalb werden im Bereich Gy- näkologische Endokrinologie der Erlanger Frauenklinik auch alle anderen Störun- gen des weiblichen Hormonhaushalts be- handelt. Eine Auswahl von Diagnosen und Therapieansätzen zeigt der nachfolgende Infokasten. fm PCOS-Diagnostik. Um das PCO-Syndrom feststellen zu können, wird jeder Patientin Blut abgenommen und auf Hormone untersucht. Zudem prüfen die Ärzte die Eierstöcke per Ultraschall. INFO Gynäkologische Endokrinologie Telefon: 09131 85-33524 Hormonstörungen ● Prolaktinüberschuss zu viel milchbildendes Hormon, Ursachen: z. B. Stress, Medikamen- te; gutartiger Tumor der Hypophyse; sehr gut behandelbar ● Postmenopausensyndrom hormonelle Umstellung in den Wechseljahren, u. a. mit Hitze- wallungen, Schlafstörungen und psychischen Symptomen; ggf. mit Hormonpräparaten behandelbar ● seltenere Erkrankungen z. B. regelabhängige Migräne, Ein- fluss der Hormone auf Epilepsien oder Depressionen; Hormongabe abhängig vom Einzelfall Krebsrisiko. Frauen mit einem unbehandelten PCO- Syndrom tragen ein erhöhtes Risiko, an Gebärmutterschleim- hautkrebs zu erkran- ken (s. S. 14). 13
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