Gesundheit erlangen - Frühling 2017

Gesundheit erlangen – Das regionale Gesundheitsmagazin 14 Titel Bösartige Tumore. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Doch auch Unterleibskarzinome verdienen Aufmerksamkeit. Eine von acht Frauen erkrankt im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs, fast jede dritte ist jünger als 55 Jahre. Und: Eine von 29 Er- krankten stirbt an einem Mammakarzinom. Die Anzahl der Todesfälle ist heute dennoch viel geringer als noch vor zehn Jahren. Die Ärzte des Universitäts-Brustzentrums Franken haben 2016 450 Patientinnen mit der Erstdiagnose Brustkrebs untersucht und behandelt – von der 3-D-Mammografie über die medikamentöse, operative und Strahlentherapie bis hin zur Rekonstruktion der Brust. „Unsere Aufgabe ist es nicht nur, hier im Haus gut zu behandeln“, erklärt der leitende Oberarzt Prof. Dr. Michael Lux. „Wir wollen die Qualität der Krebstherapie auch überregional verbessern – indem wir Zweit- meinungen anbieten, Kollegen beraten, Stu- dien durchführen und an Behandlungsleitli- nien mitwirken. Aber wir optimieren die The- Diagnose Krebs rapie auch durch die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem bayernweiten Einzugsgebiet.“ Die Tastuntersuchung ab 30 und das Mam- mografie-Screening ab 50 Jahren sollten für jede Frau Routine sein (s. S. 16) – beson- ders für die, in deren Familie bereits Brust- krebs aufgetreten ist. Ein Gentest zeigt, wie hoch das vererbte Erkrankungsrisiko tat- sächlich ist und ob die Frau an einer engma- schigeren Früherkennung teilnehmen sollte. Die Erkrankung der Brust – vielleicht sogar verbunden mit ihrem Verlust – geht Frauen sehr nah. Durch weltweite Kampagnen er- hält die Krankheit viel Aufmerksamkeit. Auf den zweiten Blick Aber was ist mit dem Unterleibskrebs? Be- trachtet man die Gesamtbevölkerung, ent- spricht die Zahl der Genitalkrebsfälle im- merhin der Hälfte aller Brustkrebsfälle. „Trotz dieser bemerkenswerten Zahl richtet sich das allgemeine Interesse stärker auf den Brustkrebs“, stellt PD Dr. Grit Mehlhorn fest, Sprecherin des Gynäkologischen Uni- versitäts-Krebszentrums Franken (Genital- krebszentrum), das wie das Brustzentrum in das onkologische Spitzenzentrum Com- prehensive Cancer Center Erlangen-EMN eingebunden ist. Allein im Genitalkrebszen- trum wurden 2016 247 Patientinnen mit Unterleibskrebs therapiert, das heißt Frau- en mit Gebärmutter-, Eierstock-, Gebärmut- terhals- und Schamlippenkrebs. Brustkrebs (Mamma- karzinom) ist mit über 70.000 Neuerkran- kungen pro Jahr die häufigste Krebser- krankung der Frau. Gebärmutterkrebs liegt – nach Darm- und Lungenkrebs – auf Rang 4. Eierstock-, Gebärmutterhals- und Schamlippenkrebs sind deutlich seltener. Brustkrebs ist kein rein weibliches Phä- nomen: Jährlich sind in Deutschland auch 680 Männer betroffen. Brustkrebs Mittleres Erkrankungsalter: 64 Risiko  : Alter, Veranlagung, hohe Brustdichte, Hormonersatztherapie in/nach den Wechseljahren, Kinder- losigkeit, Übergewicht, Bewegungs- mangel, Alkohol Symptome: Knoten in Brust oder Achselhöhle, Veränderung der Brust- warzen, der Brustgröße oder der Haut Diagnose: Tastbefund, Mammografie Prognose: nach 10 Jahren leben noch 82 % der Erkrankten

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