Gesundheit erlangen - Frühling 2017
Gesundheit erlangen – Das regionale Gesundheitsmagazin 15 Titel Gebärmutterkrebs Mittleres Erkrankungsalter: 69 Risiko : langer Östrogeneinfluss, Über- gewicht, Diabetes, PCOS, Kinderlosigkeit Symptome: Blutungen und Ausfluss nach den Wechseljahren, plötzliche Ge- wichtsabnahme, Unterleibsschmerzen Diagnose: Ausschabung Prognose: nach 10 Jahren leben noch 76 % der Erkrankten Eierstockkrebs Mittleres Erkrankungsalter: 69 Risiko : Alter, Veranlagung, Überge- wicht, Kinderlosigkeit, Hormonersatz- therapie in/nach den Wechseljahren Symptome: Zunahme von Bauchum- fang und Gewicht, ungewöhnliche Ver- dauungsprobleme, Druck auf die Blase Diagnose: Tastuntersuchung, Ultraschall Prognose: nach 10 Jahren leben noch 32 % der Erkrankten Gebärmutterhalskrebs Mittleres Erkrankungsalter: 53 Risiko : HP-Viren, Rauchen, wechselnde Sexualpartner, schwaches Immunsystem Symptome: Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder nach dem Sport, andauernde Rückenschmerzen Diagnose: Abstrich vom Muttermund (Pap-Test), HPV-Test auf Viren Prognose: nach 10 Jahren leben noch 65 % der Erkrankten Schamlippenkrebs Mittleres Erkrankungsalter: 72 Risiko : HP-Viren, Hautleiden, Rauchen, Alkohol Symptome: Jucken und Brennen an den Schamlippen, Flecken, Hautknötchen Diagnose: Sichtprüfung, oft Zufallsfund Prognose: nach 10 Jahren leben noch 64 % der Erkrankten Quelle: Robert-Koch-Institut Unterleibskrebs: oft lange unbemerkt Karzinome im weiblichen Unterleib wachsen langsam und unbe- merkt und sind deshalb besonders heimtückisch. Im Mittel sind die betroffenen Frauen zwischen 60 und 70 Jahre alt. Lediglich an Ge- bärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) erkranken überwiegend Jün- gere. „Auch Frauen jenseits der Wechseljahre sollten sich deshalb regelmäßig beim Gynäkologen vorstellen und ihn über jede Verän- derung an ihrem Körper informieren“, sagt PD Dr. Mehlhorn. Blu- tungen nach der Menopause und fleischwasserfarbener A usfluss zum Beispiel sind absolute Alarmsignale. Sie können auf Gebär- mutterkrebs hindeuten und sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden. „Ein Tumor am Gebärmutterhals ist aber de facto der einzige weib- liche Genitalkrebs, für den wir eine zuverlässige Früherkennung haben“, sagt Grit Mehlhorn und meint den jährlichen Abstrich beim Frauenarzt. Mit dem Pap-Test werden die entnommenen Zellen des Muttermunds und des Gebärmutterhalses im Labor auf krank- hafte Veränderungen untersucht. Bei einem auffälligen Pap-Ergeb- nis wird zusätzlich mit dem HPV-Test überprüft, ob die Frau mit Humanen Papillom-Viren infiziert ist. Sie gelten als Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs. Werden Krebsvorstufen früh erkannt, kann das Wachstum eines Tumors mit großer Wahrscheinlichkeit verhindert werden. Seit der Einführung des Pap-Tests in den 1970er-Jahren sind die Fälle von Gebärmutterhalskrebs um 75 Pro- zent zurückgegangen. Trotzdem gibt es bundesweit noch immer 4.600 Neuerkrankungen jährlich – 1.500 Frauen sterben. Bald neues Früherkennungsverfahren „Das Bundesgesundheitsministerium will die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs nun bald reformieren“, erklärt PD Mehlhorn. „Frauen bis 35 Jahre soll weiterhin der jährliche Pap-Abstrich ange- boten werden, Frauen ab 35 eine Kombination aus Pap- und HPV- Test im Drei-Jahres-Rhythmus.“ Die Änderung tritt vermutlich 2018/2019 in Kraft. Ab dann soll es ein Einladungssystem der Krankenkassen für ihre Versicherten geben. „Erst zu diesem Zeit- punkt werden wir sehen, wie das neue organisierte Screening läuft und ob es sich einspielt.“ fm INFO CCC Erlangen-EMN Telefon: 0800 85 100 85 E-Mail: krebsinformation@uk-erlangen.de
RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw