Gesundheit erlangen - Frühling 2017

Der gute Zweck ward Hinkes – mit Ärzten aus Eritrea zu- sammen. Einmal im Jahr reist er mit dem 2013 gegründeten Verein in die Hauptstadt Asmara, um Ärzte auszubilden. „Aktuell un- terstützen wir die Hochschule für Medizin beim Aufbau einer eigenen Gastroenterolo- gie, damit die eritreischen Ärzte zur Aus- und Weiterbildung nicht zwangsläufig ins Ausland müssen.“ Schweinemägen an Bord Wie wird ein Endoskop eingesetzt und wie ein Tumor verödet? All das können die ein- heimischen Ärzte von Martin Grauer und seinen Kollegen lernen. Und das nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch: an Schweinemägen. „Die nehmen wir mit auf unsere Mission. Die Ärzte in Eritrea kön- nen so am besten praktische Erfahrung im Umgang mit dem Endoskop sammeln und sind für eine OP am echten Patienten bes- tens gerüstet“, erklärt Grauer und sagt lachend: „Spannend wird es immer bei der Gepäckaufgabe am Flughafen: Haben wir die Gewichtsbegrenzung für Freigepäck geknackt oder liegen wir gerade noch darunter.“ Das Lehrkrankenhaus in Asmara ist zum Teil in schlechtem Zustand. Die Räume, die einmal eine Endoskopieabteilung beher- bergen sollen, stehen teilweise unter Was- ser. „Vermutlich muss das Rohrsystem er- neuert werden“, so Grauer. „Uns fehlt je- mand, der das technische Know-how dafür hat.“ Sein Verein und die in der Entwicklungs- kooperation ebenfalls etablierte Initiative Technik ohne Grenzen e. V. sind daher mit- einander im Gespräch. „In der Entwick- lungszusammenarbeit ist es wichtig, sich zu vernetzen“, betont Veronika Birk, Vor- stand Technik & Projekte von Technik ohne Grenzen. „Wir werden versuchen, einen Bauexperten zu finden. Ob wir die Sanie - rung des Lehrkrankenhauses tatsächlich begleiten können, ist noch offen. In jedem Fall werden Leute von uns die Wartung und die Bedienung der Endoskope in Eritrea übernehmen und so Dr. Grauer und sein Team unterstützen.“ ll Unten rechts: Untersuchung mit dem Endoskop – Trainees üben an einem Schweine- magen. Unten links: Eritreische Ärzte zusammen mit dem Team aus Deutsch- land – darunter Hiwot Diebel (ste- hend rechts), eine ehemalige Endo- skopieschwester des Uni-Klinikums Erlan- gen. Sie gab einst den Anstoß für die Entwicklungshilfe in ihrem Geburtsland.

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