Gesundheit erlangen - Sommer 2017

16 Titel Parfüm oder Sonnenbad Kühles Nass und trockene Haut „Was in den 1980ern als angesagte Bräune galt, ist heute ordinär. Trotzdem ist gebräunte Haut gesellschaftlich immer noch erwünsch- ter als Blässe – außer im asiatischen Raum“, erklärt Prof. Dr. Micha - el Sticherling. Hervorgerufen wird die Braunfärbung der Haut haupt- sächlich durch die kurzwellige UV-B-Strahlung der Sonne – sie kur - belt die Pigmentproduktion an. UV-A-Strahlen hingegen dringen in tiefer liegende Hautschichten vor und können diese schädigen. „Fenster- und Autoscheiben blockieren in der Regel UV-B, lassen aber UV-A durch“, sagt Prof. Sticherling. „Deshalb wird sonnenbe- schienene Haut auch hinter Glas rot, altert schneller und hat ein höheres Hautkrebsrisiko.“ Der „Klassiker“ ist der auf der Kante des Autofensters aufliegende Arm des Fahrers. Studien konnten zeigen, dass in Ländern mit Rechtsverkehr der linke Arm öfter von Haut - krebs betroffen ist, in Ländern mit Linksverkehr der rechte Arm. Gesunde Bräune? Wer seine Haut parfümiert und sich dann sonnt, behält eventuell Spu- ren zurück – nämlich einen Sonnenbrand, der mit dunklen, streifenför - migen Verfärbungen einhergeht. Berloque-Dermatitis heißt das Phäno- men. „Parfüm und Kosmetika, die Bergamotte-Öl enthalten, machen die Haut lichtempfindlicher“, erklärt Prof. Sticherling. An den Stellen, an denen die Produkte aufgetragen wurden, kann eine Hyperpigmentie - rung entstehen. Sie bildet sich aber meist mit der Zeit zurück.“ Bei par - fümierten Cremes oder medizinischen Salben sollten Anwender darauf achten, ob sie die Haut möglicherweise lichtempfindlicher machen. Weil die Haut im Sommer durch Schwimmen und häufiges Duschen oft mit Wasser in Kon - takt kommt, trocknet sie schnell aus. Regel - mäßiges Eincremen gibt ihr die nötige Feuch - tigkeit zurück. „Auch die Sonnencremeschicht sollte regelmäßig erneuert werden“, erinnert Prof. Sticherling. „Durch Schweiß und beim Baden lösen sich selbst wasserfeste Mittel ir- gendwann.“ fm