Gesundheit erlangen - Sommer 2017

18 Kapitel Was hilft bei Wadenkrämpfen? Ein Muskelkrampf ist eine unwillkürliche und schmerzhafte Kontraktion eines Mus- kels oder einer ganzen Muskelgruppe und kann mit einer tastbaren Verhärtung einher- gehen. Meist endet die Kontraktion nach wenigen Minuten von selbst. Durch Deh- nung der betroffenen Muskulatur können die Beschwerden schneller abklingen. Muskelkrämpfe haben sehr unterschiedli- che Ursachen. Der gewöhnliche Muskel- krampf, der meist im Fuß sowie in der Wade häufig in Ruhe oder nachts auftritt, ist abge- sehen von den akuten Beschwerden harm- los. Andererseits können Muskelkrämpfe auch nach körperlicher Belastung (v. a. bei Fehlbelastung oder verkürzten Muskeln) fol- gen oder Symptom von übergeordneten Er- krankungen sein, etwa Elektrolyt- oder Stoffwechselstörungen, Muskel- und Ner- venerkrankungen oder Durchblutungsstö- rungen. Auch bestimmte Medikamente oder Alkoholkonsum fördern unter Umstän- den das Auftreten. Das im Fall der Patientin belastungsabhängige Auftreten von Mus- kelkrämpfen kann durch Dehnungsübun- gen vor und nach dem Walken, leistungsge- rechtes Training und anschließende Massa- gen reduziert werden. Ist immer derselbe Muskel bei gleicher Tätigkeit betroffen, weist dies aber womöglich auf eine lokale Schädigung oder Fehlbelastung hin. Hier hilft ggf. eine Ganganalyse bzw. orthopädi- sche Abklärung weiter. Sofern keine rele- vanten Herz- oder Nierenerkrankungen vor- liegen, kann die Einnahme von Magnesium die Symptomatik bessern, die Ursache wird jedoch nicht beseitigt. Bei anhaltenden Be- schwerden oder weiteren Symptomen (v. a. Lähmungen und Gefühlsstörungen) ist eine neurologische Abklärung ratsam. VISITE Es antworten Assistenzarzt Dr. Matthias Türk und Prof. Dr. Ralf Linker, stellvertretender Direktor der Neuro- logischen Klinik des Universitätskli- nikums Erlangen. „Um fit zu bleiben, gehe ich regelmäßig walken. Seit ein paar Wochen erleide ich dabei immer wieder Wadenkrämpfe. Der Muskel im rechten Bein zieht sich plötzlich stark zusammen und wird hart. Durch Dehnen löst sich die Verkrampfung nach einiger Zeit wieder, aber das Walken muss ich beenden. Woher kommen diese Wadenkrämpfe? Belaste ich das Bein falsch? Hilft es, vorbeugend Magnesium einzunehmen?“ Es fragt: Gerlinde F. aus Herzogenaurach INFO Schicken Sie uns Ihre Fragen: gesundheit-erlangen@uk-erlangen.de , per Post: Uni-Klinikum Erlangen, Redaktion „Gesundheit erlangen“, Krankenhausstraße 12, 91054 Erlangen Gut b raten

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