Gesundheit erlangen - Sommer 2017
32 Medizin-Report Wir lieben unsere Haustiere – weil sie treu sind und dort auf uns warten, wo sonst kei - ner ist. Weil sie uns mitreißen zu einem Nachmittag im Freien, uns zum Lachen brin- gen, uns trösten und beruhigen. Dass Tiere uns guttun, ist ein Gefühl, das auch wissen- schaftlich belegbar ist. Hund, Katze und Co. spüren, wenn es einem Menschen nicht gut geht, er krank oder ge - stresst ist. Sie bieten dann oft intuitiv ihre Nähe und Gesellschaft an – und helfen da- mit ganz unmittelbar und unvoreingenom- men. Der positive Einfluss von Tieren wird auch in der ambulanten Therapie, in Klini- ken, Pflege- und Altenheimen genutzt. Im Kontakt mit einem Tier können etwa depres - sive, autistische oder traumatisierte Men- schen wieder Vertrauen fassen und Nähe zulassen. Bekommen geriatrische Patienten Stress wegschnurren Tierische Therapeuten. Tiere nehmen die Stimmung und den Gesund- heitszustand von Menschen oft sehr genau wahr. Durch ihr Wesen kön - nen die Vierbeiner körperliche und seelische Beschwerden lindern. Besuch von Therapiehunden, werden die al- ten Menschen oft wieder mobiler, fühlen sich nicht mehr so einsam und zeigen ein besseres Befinden. Menschen am Ende ih - res Lebens vermitteln Tiere noch einmal das Gefühl, gebraucht zu werden. Gleichzeitig helfen Fiffi, Mauzi und all die anderen den Senioren dabei, ihren Tag zu strukturieren. Wie Forscher des Zentrums für Palliativme- dizin und Kinderschmerztherapie amUni-Kli- nikum des Saarlandes feststellten, wirken Tiere außerdem wie Schmerzmittel – ohne Nebenwirkungen. Und während Hunde Stress reduzieren und den Puls senken, sind Katzen wirksame Blutdrucksenker. Tiere mit Vorahnungen Wie genau Katzen den Gesundheits- zustand von Menschen erspüren, zeigt auch das Beispiel von Oscar. Einem Kaninchen ist es egal, wenn ein Demenzkranker ihm immer wieder dassel- be erzählt. Es hört geduldig zu.
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