Gesundheit erlangen - Sommer 2017

33 Wer mit seinem Hund schmust, ist entspannter und kann negative Ge- danken loslassen. Andersherum rea- gieren Hunde auf das Verhalten des Herrchens: So fan- gen die Tiere etwa an zu gähnen, wenn das Herrchen es tut – ein Zeichen für emotionale Nähe. Anzeige Tel. 88 08-0 IMMOBILIEN HAUSVERWALTUNG VERMIETERSERVICE • I HR ZUV E R L ÄS S I GE R PAR T NE R • www.vorrath.org Wir kümmern uns ums Wohnen E N T S P A N N E N S I E S I C H Aktivität vorleben. Wie Musik-, Kunst- und Sporttherapie ist die tiergestützte Therapie eine wichtige Ergänzung unserer klassi - schen Behandlungsmethoden.“ Auch die Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik des Uni-Klinikums hat tierische Mitar - beiter: Ein Hund und zwei Islandpferde un - terstützen Patienten in den Bereichen Acht- samkeit, Beziehungsaufbau, Selbstwirksam - keit und Durchsetzungsvermögen. Seit Kur - zem bietet die Psychiatrie auch Gruppenan- gebote auf der Erlanger Jugendfarm an. fm Der Kater, der durch einen Artikel im The New England Journal of Medicine weltbe - kannt wurde, lebt in einer US-amerikani - schen Geriatrie-Einrichtung. Wann immer er sich auf das Bett eines Bewohners legt, stirbt dieser innerhalb der nächsten Stun- den. Bis heute hat Oscar mehrere Dutzend richtige Vorhersagen getroffen. Die Mitar- beiter der Pflegeeinrichtung sind mittlerwei - le dazu übergegangen, die Angehörigen zu informieren, wenn Oscar wieder länger auf einem Bett verweilt. Vierbeinige Eisbrecher Tiere bauen Brücken – zwischen Patienten, Therapeuten und Ärzten, zwischen Familien- mitgliedern oder sogar Fremden. Wissen- schaftler sprechen vom „sozialen Katalysa- toreffekt“: Hund, Katze und Co. stimulieren die soziale Interaktion, indem sie spontan reagieren, ohne Erwartungen zu haben. Das kann besonders die Behandlung sozialer Ängste und posttraumatischer Belastungs- störungen bereichern und auch Menschen zum Sprechen bewegen, die sonst eher ängstlich oder skeptisch sind. Zudem haben Tiere das Talent, Spaß an Bewegung zu ver- mitteln: So fanden Forscher des Freiburger Instituts für tiergestützte Therapie heraus, dass übergewichtige Kinder motivierter Sport trieben, wenn ein Hund als „Co-Trai- ner“ anwesend war. Die Kinder, die ein Hund begleitete, waren leistungsfähiger und senk - ten ihr Gewicht mit größerer Wahrscheinlich- keit als jene Kinder ohne Tierunterstützung. Auch Prof. Dr. Gunther Moll, Leiter der Kin- der- und Jugendabteilung für Psychische Ge- sundheit des Uni-Klinikums Erlangen, kennt den Nutzen tiergestützter Therapien: „Wir arbeiten mit einer Hundetrainerin und ihren Golden-Retriever-Hunden zusammen, die Kindern zu mehr Selbstsicherheit verhelfen, ihr Körperbewusstsein schulen und Spaß an

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