Gesundheit erlangen - Herbst 2017
11 Titel Herz Selbst wenn das EKG unauffällig ist, kann kar- diales Troponin auf einen Herzinfarkt hindeu- ten. Der Eiweißstoff gelangt nämlich nur dann ins Blut, wenn der Herzmuskel Schaden ge- nommen hat. Andere wichtige Werte, die Auf- schluss über die Herzgesundheit geben, sind die Herzenzyme Creatinkinase, CK-MB, Lak- tat-Dehydrogenase und GOT. Liegt eine Erkrankung vor, sind die Herzwerte erhöht. Zu niedrige Werte sind in der Regel nicht be- denklich. Leber Der Gamma - GT-Wert wird ermittelt, wenn ein Verdacht auf eine Leber- oder eine Gallener- krankung oder auf Alkoholmissbrauch besteht. Weitere Leberwerte sind AST, ALT, AP, Biliru- bin, Albumin, Cholinesterase und der Quick- Wert. Bei einer Lebererkrankung steigen eini- ge Werte an, andere sinken – wie der Quick- Wert für die Blutgerinnung: Da die Leber Gerin- nungsfaktoren bildet, kann eine verminderte Blutgerinnung auch auf eine Leberschädigung hindeuten. Häufige Ursachen für schlechte Le - berwerte sind eine fettreiche Ernährung, Alko- holmissbrauch, Medikamente, ein Gallenlei- den, Viren oder Bakterien. Blutgerinnung Die Gerinnungsfähigkeit des Blutes ist für uns überle- benswichtig, etwa wenn wir operiert werden oder eine Verletzung haben. Eine zu starke Gerinnungsneigung hingegen fördert die Entstehung von Blutgerinnseln, die in Form einer Thrombose oder Embolie die Blutgefäße le- bensgefährlich verstopfen können. Für die Gerinnung entscheidend sind die im Blut zirkulierenden Blutplätt- chen (Thrombozyten) und sogenannte Gerinnungsfak- toren. Im Labor wird die Gerinnungsneigung z. B. mit dem INR-Wert (International Normalized Ratio), der Blu- tungszeit, der Anzahl der Blutplättchen und der Throm- boplastinzeit bestimmt. Menschen mit der Bluterkrank- heit müssen sich selbst regelmäßig Gerinnungsfaktoren spritzen, die die Blutgerinnung fördern. Andersherum sorgen bei Gesunden Thrombosespritzen nach Operati- onen dafür, dass das Blut nicht verklumpt und sich keine Gerinnsel bilden. Nieren Zu den wichtigsten Nierenwerten gehören Kreatinin und Harnstoff, Phosphat, Harn- säure sowie Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Chlorid. Eiweiße können im Blut, aber auch im Urin bestimmt werden. Die Nierenwer- te werden z. B. bei Bluthochdruck und Diabe- tes ermittelt – bei Erkrankungen also, die die Nierentätigkeit einschränken. Je nachdem, wie stark die Nieren erkrankt sind, steigen die Werte unterschiedlich stark an. Ist das Eiweiß Albumin im Blut dauerhaft zu niedrig und im Urin erhöht, kann das ein Hinweis auf eine ernste Nierenerkrankung sein.
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