Gesundheit erlangen - Herbst 2017
14 Titel Blutspendearten: Vollblut zu spenden, dauert zehn, eine Plasmapherese 40 Minuten. Eine Throm- bozytenspende nimmt ein bis zwei Stunden in Anspruch. Jahresbedarf: Am Uni-Klinikum Erlangen werden pro Jahr insgesamt 40.000 Blutbestand- teilkonserven verab- reicht (Erythrozyten, Plasma und Thrombo- zyten). Blutspende. Helfen kann so einfach sein: Wer Blut spenden darf, sollte es tun – der Bedarf ist groß. Im Blutspendebereich des Uni-Klinikums Erlangen in der Schillerstraße 8 sind nur we- nige Spenderstühle belegt. Vor allem in den Semester- und Schulferien wird das Blut knapp. Dann fehlen die Studenten, die sonst regelmäßig kommen, und die Urlau- ber, die wegen einer Reise erst nicht können – und dann nicht dürfen: „Wir haben strenge Vorgaben“, erklärt Oberärztin Dr. Susanne Achenbach. Erkrankungen, Medikamente, Reisen – Blutspender müssen im Vorab-Fra- gebogen wahrheitsgemäß antworten. Das Blut und die körperliche Gesundheit werden eingehend untersucht. „War jemand diesen Sommer zum Beispiel in Italien, auf dem Balkan oder in Nordamerika, müssen wir ihn für vier Wochen nach der Rückkehr von der Spende ausschließen, weil er sich mit dem Westnilvirus infiziert haben könnte.“ Auch die regelmäßige Einnahme von Medikamen- ten ist oft ein Ausschlusskriterium. Lebensretter von 18 bis 68 Grundsätzlich gilt: Es darf jeder gesunde Erwachsene Blut spenden, der mindestens 50 Kilo wiegt und zwischen 18 und 68 Jah- ren alt ist. Erstspender sollten nicht älter sein als 60 Jahre. Gespendet werden kön- nen Vollblut, Plasma und Blutplättchen (Thrombozyten) sowie Stammzellen für den eigenen Bedarf oder für Verwandte. Plas- maspenden sind wöchentlich, Thrombozy- tenspenden alle 14 Tage und Vollblutspen- den vier- bis sechsmal im Jahr möglich. Vollblut ist die wesentliche Quelle zur Ge- winnung roter Blutkörperchen. 22.000 sol- cher Erythrozytenkonzentrate werden in einem Jahr am Uni-Klinikum Erlangen ver- braucht – hauptsächlich bei großen Opera- tionen in der Herz- und der Tumorchirurgie, während der Chemo- und Strahlentherapie und in der Intensivmedizin. Das in der Schil- lerstraße gewonnene Plasma geht an phar- mazeutische Industriebetriebe, die daraus Impfstoffe und Medikamente herstellen, zum Beispiel für Menschen mit Gerinnungs- störungen. Patienten, die das Plasma direkt benötigen – etwa, weil sie eine Leberinsuffi - zienz erleiden –, erhalten Frischplasma, das tiefgekühlt aufbewahrt wird. Während für die Versorgung aller Patienten des Uni-Klini- kums Erlangen bestimmte Blutprodukte zu- gekauft werden müssen, deckt das Kran- kenhaus seinen Bedarf an Blutplättchen – 5.500 Einheiten jährlich – überwiegend selbst. Vor allem Tumor- und Leukämiepati- enten brauchen Blutplättchen, da ihr Kör- per sie selbst nicht mehr in ausreichender Menge produziert. Nur das Wichtigste Schon während der Spende trennen Maschi- nen das Blut auf: Die benötigten Bestandtei- le werden gesammelt, die übrigen bekommt der Spender sofort zurück. So gezielt, wie gespendet wird, so gezielt sind später auch die Leben retten Spenden,
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