Gesundheit erlangen - Herbst 2017

32 Porträt Sie war dabei, als eine 16-Jährige und eine 47-Jährige ihre ersten Kinder bekamen, als ei- ne Frau Vierlinge entband und eine ihr zwölftes Kind. Als ein 5.600 Gramm schweres Baby zur Welt kam und auch, als 1982 Deutschlands erstes Retortenbaby Oliver in der Erlanger Frau- enklinik geboren wurde. „Die Zeitschrift Quick von damals habe ich immer noch“, sagt Silvia Körber, der damals von Journalisten sogar Geld dafür geboten wurde, dass sie ihnen die ganze Geschichte erzählt. „Die Leute haben teilweise versucht, außen am Gebäude hochzuklettern, um Fotos zu machen. Das war schon verrückt.“ Auf alles vorbereitet Silvia Körber ist seit 40 Jahren Hebamme am Universitätsklinikum Erlangen, seit 1990 in lei- tender Funktion. Als sie 1978 für ihre Ausbil- dung ans Uni-Klinikum kam, war sie eine von 1.000 Bewerberinnen – 15 wurden genom- men. Bis heute hat sie es nie bereut, diesen Beruf ergriffen zu haben. „Weil es einfach nie langweilig wird und weil keine Geburt ist wie die andere“, sagt die 58-Jährige. In einem kleinen Geburtshaus mit 500 Geburten jährlich zu ar- beiten – für Silvia Körber wäre das nichts. „Am Uni-Klinikum sind es über 2.500 Geburten pro Jahr“, sagt sie. „Wir haben kleinste Frühgebore- ne, Risikogeburten, Schwangere mit transplan- tierten Organen, Mehrlingsgeburten.“ Silvia Körber ist froh, an einem Uni-Klinikum zu arbei- ten. „Jeden Augenblick kann etwas Unvorher- Geburtshelferin. Silvia Körber ist Hebamme in der Erlanger Frauenklinik. Ein Gespräch über verkannte Drillinge, Paare, die sich viele Gedanken ma- chen, und Männer in Badewannen. „Keine Geburt ist wie die andere“ Silvia Körber, 58, wurde selbst in der Erlanger Frauenklinik geboren. In ihrer Berufslaufbahn hat sie hier schon über 6.500 Kinder auf die Welt geholt, darunter einige aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis.

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