Gesundheit erlangen - Herbst 2017

43 Erforscht und entdeckt Psychologen der Universität Köln haben herausgefunden: Nicht nur der Inhalt von Kapseln und Pillen wirkt – auch ihr Name spielt eine Rolle. Mittel mit zungenbrecherischen Bezeichnungen können den Pa- tienten Angst einjagen. Menschen halten diese Präparate eher für gefährlich und assoziieren sie mit starken Nebenwirkungen. Ist der Name wohl- klingend und leicht aussprechbar, gilt das Mittel als sanft und nebenwirkungsarm. Für die Phar- maindustrie heißt das: Arzneien mit starken Ne- benwirkungen dürfen durchaus komplizierte Be- zeichnungen haben – das schützt vor Überdosie- rung. Verbraucher sollten aufmerksam bleiben, denn: Schöne Namen verführen eher zum Kauf, ob das Medikament nun nützlich ist oder nicht. fm In diesem Jahr implantierten Chirurgen einer Patientin erstmals am Universitätsklinikum Erlangen einen Schrittmacher, der ihre teilwei- se gelähmte Speiseröhre wieder in Bewegung versetzte. Der Schrittmacher wurde im Rahmen eines minimalinvasiven, risikoar- men Eingriffs in den Bauchraum eingesetzt. Von dort aus sendet das Gerät kontinuierlich Stromimpulse an zwei Elektroden in der Speiseröhrenaußenwand. Dadurch werden bewegungsgestörte Ab- schnitte der Speiseröhre wieder beweglich und können den Nah- rungsbrei in den Magen transportieren. Ein weiteres Einsatzgebiet des Ösophagusschrittmachers ist die Refluxkrankheit, bei der sau - rer Mageninhalt übermäßig stark in die Speiseröhre zurückfließt. „Mit dem Ösophagusschrittmacher steht uns am Uni-Klinikum Er- langen die derzeit modernste Methode der Refluxchirurgie zur Ver - fügung“, sagt Prof. Dr. Robert Grützmann, Direktor der Chirur- gischen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen. fm Nomen est omen Speiseröhre unter Strom Medikamentennamen. Wie ein Arzneimittel heißt, hin- terlässt eine Wirkung bei dem, der es einnimmt. Speiseröhrenchirurgie. Ein Schrittmacher hilft Patien- ten mit Refluxkrankheit und teilgelähmter Speiseröhre.

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