Gesundheit erlangen - Winter 2017/2018

17 Titel und im Handeln, sie können entspannen und genießen, sind sozial kompetent und haben ein positives Selbstbild“, sagt Prof. Dr. (TR) Yesim Erim, Leiterin der Psychosomatischen und Psy- chotherapeutischen Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen. „Selbst angesichts ernsthafter gesundheitlicher Probleme ver- lieren resiliente Menschen nicht den Mut“, sagt Prof. Erim. Die gute Nachricht: Resilienz kann man lernen. So gibt die Ameri- can Psychological Association zehn Tipps für die „Road to Resilience“ – den Weg zur Re- silienz (www.apa.org/helpcen- ter/road-resilience.aspx). Da- runter: Veränderungen als Teil des Lebens annehmen und po- sitive Gedanken über sich selbst kultivieren. Antwort von innen Dass wir das, was wir denken, tatsächlich steuern können, macht das Neurofeedback sichtbar. Dazu werden Patien- ten EEG-Elektroden auf den Kopf geklebt, die die elektri- sche Hirnaktivität messen. Dann lernen die Patienten mithilfe eines Computerpro- gramms, ihre Hirnströme zu modulieren. Kinder mit einer Aufmerksam- keits-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) üben so zum Beispiel, am Bildschirm einen Fußball- spieler von A nach B zu bewe- gen oder ein Flugzeug entlang einer vorgegebenen Linie flie - gen zu lassen – alleine mittels ihrer Hirnströme. Menschen, die sich leicht ablenken lassen, lernen so, ihre Hirnaktivität be- wusst wahrzunehmen und sich zu konzentrieren. Je öfter das Gehirn das willentliche Fokus- sieren übt, desto besser ge- lingt es ihm. Auch bei Epilepsie, chroni- schen Schmerzen, Depressio- nen und anderen psychischen Störungen kann Neurofeed- back helfen. Es ist eine Son- derform des Biofeedbacks, das verschiedene Körperfunk- tionen sichtbar macht, etwa Muskelanspannung, Hautleit- wert und Herzfrequenz. Weil beim Neurofeedback ein EEG erstellt wird, heißt es auch EEG-Biofeedback. Positiv verändern Wer sein Gehirn trainiert, ver- ändert dessen Struktur. So wiesen Forscher des Max- Planck-Instituts für Kogniti- ons- und Neurowissenschaften nach, dass auch das erwachse- ne Gehirn noch formbar ist – und zwar nicht nur in seiner kognitiven Leistungsfähigkeit, sondern auch im sozialen Be- reich. Nach dreimonatigem Üben mit einem Partner waren die Studienteilnehmer nicht nur aufmerksamer, sondern auch sozialkompetenter: Em- pathie, Mitgefühl und die Fä- higkeit zum Perspektivwechsel wurden deutlich verbessert. fm Biofeedback macht Körperfunktionen sichtbar – auch die Aktivität des Gehirns. Wer sich sei- ner Denkprozesse und seiner körperlichen Reaktionen bewusst ist, kann beide gezielt beeinflussen. Ich werde mich blamieren. Ich schaffe das. Ich kann etwas bewegen. Ich bin dankbar. Ich bin nicht gut genug. Es ist gut, wie es ist. Die Therapie wird mir guttun. Ich verzeihe dir. Ich bin ein Versager. Ich glaube an mich. Gedanken bestimmen über Gefühle und Verhalten, über Gesundheit und Lebensqualität.

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