Gesundheit erlangen - Winter 2017/2018
23 Gut beraten Dix-Hallpike-Manöver 1 Für die Lagerungsprüfung nach Hallpike setzt sich der Schwindelbe- troffene aufrecht auf eine Liege, dreht seinen Kopf um 45 Grad und lässt sich vom Arzt rasch auf den Rücken legen. 2 Bei wiederholten Manövern auf beiden Seiten beobachtet der Medi- ziner, ob sich Symptome wie Schwin- del oder schnelle Augenbewegungen (Nystagmus) zeigen. Stellt der Arzt einen Lagerungsschwindel fest, führt er weitere Manöver mit dem Patienten durch, um die verrutschten Ohrstein- chen wieder an ihre ursprüngliche Position zu befördern. det das Unwohlsein auffällig schnell.“ Zur finalen Diagnose wird der Schwindel gezielt provoziert: „Wir nutzen das sogenannte Dix-Hallpike-Manöver. Dafür setzt sich der Patient aufrecht auf eine Unterlage und wir legen ihn bei gedrehtem Kopf schnell auf den Rücken. Diese Umlagerung ist ein typi- scher Auslöser für den Lagerungsschwin- del.“ Zusätzlich kann der Facharzt lokalisie- ren, in welchem der sechs Bogengänge die Otolithen unterwegs sind. Die Feststellung des Schwindelursprungs ist wichtig für eine punktgenaue Therapie. Kampf dem Schwindel Wie schon die Diagnose, funktioniert auch die Behandlung des Lagerungsschwindels mit praktischen Übungen, die der Arzt ge- meinsam mit seinem Patienten durchführt. „Da wir es hier mit einer physikalischen Ur- sache zu tun haben, basiert die Therapie nicht auf Medikamenten, sondern auf ge- zielten dynamischen Bewegungen“, infor- miert Dr. Waldfahrer. „Möglich sind zum Bei- spiel das Epley- oder das Sémont-Manöver. Beide nutzen die Schwerkraft, um die Oh- rensteinchen aus den Bogengängen hinaus und zurück an ihren Platz, die Otolithenor- gane Utriculus und Sacculus, zu lenken.“ Im Idealfall ist der Lagerungsschwindel nach der Therapie verschwunden und der Patient ist dauerhaft beschwerdefrei. ms 2 1 INFO HNO-Klinik des Uni-Klinikums Erlangen Telefon: 09131 85-33339 www.hno-klinik.uk-erlangen.de
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