Gesundheit erlangen - Winter 2017/2018
Medizin-Report 35 mit ihrer Adipositas wieder an die Erlanger Experten. Um krankhaftes Übergewicht zu reduzieren, braucht es ein interdiszipli- näres Spezialistenteam. Dieses kommt monatlich im Adipositasboard des Uni-Kli- nikums Erlangen zusammen. Hier ent- scheiden Chirurgen, Ernährungsmediziner, Internisten, Endokrinologen, Plastische Chirurgen, Gynäkologen, Dermatologen, Fachärzte für Psychosomatik und Psycho- therapie und Physiotherapeuten gemein- sam, wie einem Patienten am besten ge- holfen werden kann. Schrittweise zum Ziel Die Therapie läuft dann stufenweise ab. „Wir starten mit Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie. In dieser Phase er- hält der Patient eine komplette Ernährungs- umstellung und appetitzügelnde Medika- mente und trainiert zum Beispiel am EMS-Gerät – das stimuliert die Muskeln mit leichten Stromstößen“, erklärt Prof. Dr. Yurdagül Zopf vom Hector-Center für Ernäh- rung, Bewegung und Sport des Uni-Klini- kums Erlangen. „Ist diese Stufe abgeschlos- sen oder nicht mehr Erfolg versprechend, folgt eine adipositaschirurgische Operati- on“, ergänzt Moustafa Elshafei von der Chi- rurgischen Klinik des Uni-Klinikums Erlan- gen. Um das OP-Risiko zu minimieren, wol- len die Erlanger Chirurgen bei Sonja B. zu- nächst einen Schlauchmagen anlegen, das Hilfe für viele. Prof. Grützmann, Direktor der Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen (r.), Prof. Zopf und Moustafa Elshafei (l.) am Bett von Sonja B. „Vielen Menschen geht es wie dieser Patientin. Für sie alle müssen wir eine neue Versorgung aufbauen“, sagt Moustafa Elshafei. Weitere Infos ● Adipositasinfoabende immer 18.45–21.00 Uhr, nächster Termin: Di., 12.12.2017, nur mit Anmeldung, Telefon: 09131 85-35879 ● Adipositassprechstunde Telefon: 09131 85-35879, nur mit Termin ● Selbsthilfegruppe für Adipöse erstes Treffen: Do., 7.12.2017, Telefon: 09131 450700 oder 0177 4763935, roland.denner@gmx.de heißt eine Magenverkleinerung um bis zu 90 Prozent. Erst in einer zweiten OP soll die Patientin einen Magenbypass erhalten, der große Teile des Verdauungstraktes umgeht und so dem Körper weniger Nährstoffe zu- gänglich macht. „Die Behandlung wird ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Danach soll Sonja B. unter 100 Kilo wiegen“, blickt Moustafa Elshafei in die Zukunft. fm
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