Gesundheit erlangen - Winter 2017/2018

36 Medizin-Report „Wolken entstehen im Himmel, Wolken vergehen im Himmel“, sagt Robert Jandaka, Kursleiter für Meditation in Erlangen. Und so, wie die Wolken weiterziehen und wieder verschwinden, so tun es auch Gedanken, Emotio- nen, Schmerzen und Leid. Me- ditation hilft dabei, diesen stän- digen Fluss aller Dinge zu erken- nen und zu akzeptieren. Wer meditiert, so wie die Teilnehmer des heutigen Abendkurses im Buddha-Raum Erlangen, der muss keineswegs religiös sein. Auch Yogastudios und Volks- hochschulen bieten derartige Kurse an (z. B.: VHS Erlan- gen, Sa., 27.1.18, 10.00–13.00 Uhr: „Atem und Meditation“, Wilhelmstr. 2 f; Sa., 3.2.18, 11.00–17.30 Uhr: „Verschiede- ne Meditationsformen erfah- ren“, Friedrichstr. 17, Raum 24). Können Anfänger beim Meditie- ren etwas falsch machen? „Man sollte eine Einführung bekom- men“, rät Robert Jandaka. „Und man darf es nicht übertreiben und sich unter Schmerzen oder wenn man krank ist zum Medi- tieren zwingen.“ Fünf bis zehn Minuten reichen für den Anfang. „Der Wald ist zum Beispiel ein guter Platz dafür – ein klarer, sauberer Ort.“ Interessant ist, an welchem Punkt ihres Lebens die Teilneh- mer der heutigen Runde zur Meditation gefunden haben: Ein junger Mann berichtet von einem Burn-out vor acht Jah- ren und von dem anschließen- den Achtsamkeitskurs, den er besuchte. Eine andere Teilneh- merin glaubte, „im Stress zu Die Wolken Meditation. Wer medi- tiert, will im Hier und Jetzt ankommen. Viele Menschen stoßen in gesundheitlichen Krisen auf die Achtsamkeits- und Konzentrations- übungen. ertrinken“, und bekam eine Angststörung. Heute lebt sie zu- friedener und selbstreflektier - ter. Ein dritter Kursteilnehmer wollte wieder mehr mit sich selbst in Kontakt kommen. Denn wie könne man mit ande- ren in Verbindung treten, wenn man sich verloren hat? Eine Teilnehmerin hat kaum noch Immunerkrankungen und Ar- throsebeschwerden, seit sie meditiert. Ein Student schläft besser, seit er abends einige Minuten in sich ruht, und der jungen Frau neben ihm helfen die Übungen, loszulassen. „Wolken entstehen im Himmel, Wolken verge- hen im Himmel.“ Wie Robert Jadanka erklärt, hat die Meditation zwei Flügel: Das bekannte stille Sitzen auf dem Kissen ist einer davon, die Meditation in den Alltag zu übertragen, der andere. „Beim Meditieren lernen wir zum Bei- spiel, unsere Gefühle im tägli- chen Leben besser wahrzuneh- men und nicht im Affekt zu reagieren. Wir werden emotio- nal stabiler und achtsamer im Umgang mit anderen.“ Wer ge- lernt hat, zu meditieren, dem gelingt es immer besser, schädliche Gefühle wie Gier Dem Atem folgen. Die Atmung kann ein Anker sein, um im Hier und Jetzt fokussiert zu bleiben.

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