Gesundheit erlangen - Sommer 2018

26 Erforscht und entdeckt Wissenschaftler des Uni-Klinikums Tübingen und des Hertie-Insti- tuts für Klinische Hirnforschung haben herausgefunden, dass wir unseren Genen anscheinend nicht völlig ausgeliefert sind. Die For- scher konzentrierten sich auf das alpha-Synuclein-Gen, das eine zentrale Rolle bei Parkinson spielt. Die Krankheit entsteht aus ei- nem Zusammenspiel von Genen, Alterungsprozessen und Umwelt- faktoren. Die Tübinger Forscher wiesen nun nach, dass Bewegung, soziale Kontakte und geistige Fitness genetisch hervorgerufene Veränderungen in der Zelle weitgehend verhindern. Menschen, die solche günstigen Umweltbedingungen in ihrem Leben schaffen, er- kranken demzufolge seltener an Parkinson. fm Gene sind nicht alles Parkinson. Umweltfaktoren haben großen Einfluss. Wer mit Nutztieren aufwächst, ist später im immunologi- schen Sinn resistenter gegenüber Stress. Zu diesem Ergeb- nis kamen Wissenschaftler des Uni-Klinikums Ulm in Zu- sammenarbeit mit Kollegen aus Erlangen, London und Boulder (Colorado). Die Forscher fanden heraus, dass Män- ner, die ihre ersten 15 Lebensjahre auf einem Bauernhof mit Nutztieren verbrachten, später besser mit psychosozia- lem Stress zurechtkamen als Männer, die die ersten 15 Jahre in einer Großstadt mit über 100.000 Einwohnern oh- ne Haustiere aufwuchsen. Im Rahmen der Studie ließ sich das Immunsystem der „Landbewohner“ durch Stress weni- ger stark provozieren. Dazu tragen u. a. bestimmte Umwelt- bakterien bei, die nur auf dem Land vorkommen. Über- schießende Immunantworten führen häufig zu chronischen Entzündungen, die etwa bei der Entstehung von Asthma und Allergien, aber auch bei Depressionen eine Rolle spie- len. Gegen diese Erkrankungen sind Landbewohner den aktuellen Ergebnissen zufolge besser geschützt. fm Ein Stall gegen Stress Stressresistenz. Aufwachsen mit Nutztieren hilft.

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