Gesundheit erlangen - Herbst 2018
10 Titel Fortsetzung von S. 9 Bewegung, eine mediterrane Ernährung und ein aktives geisti- ges und soziales Leben können einer Demenz vorbeugen. Da jede fünfte Demenz vaskulär, also gefäß- bedingt ist, gilt es, auch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabe- tes mellitus oder einen hohen Cholesterin- spiegel im Blick zu haben. „Ziel ist es, diese Grunderkrankungen durch eine gesunde Lebensweise zu vermeiden oder sie – wenn sie schon bestehen – nicht unbehandelt zu lassen“, sagt Prof. Kornhuber. Das Gute: Wer sich entscheidet, sein Demenzrisiko aktiv zu senken, beugt gleichzeitig einem Herzinfarkt und einem Schlaganfall vor. Auch geistige Aktivität ist eine wichtige vor- beugende Maßnahme. Lesen, Kreuzwort- rätsel lösen, Vorträge oder Museen besu- chen, etwas Neues lernen – wird das Gehirn gefordert, ist es vor kognitivem Abbau bes- ser gefeit. „Bedeutsam sind auch ein brei- tes soziales Netz, das Erleben von Zugehö- rigkeit zu einer Gruppe und ein Grund, mor- gens aufzustehen“, erklärt Johannes Korn- huber. „Menschen müssen auch im Alter noch ihren Lebenssinn spüren.“ Wie wichtig Vorbeugung ist, zeigt die Häufig- keit von Demenzerkrankungen: Weil die Le- benserwartung steigt und es immer mehr Hochbetagte gibt, wächst auch die Zahl der Demenzkranken. „Sehen wir uns aber nur mal die Häufigkeit in einer bestimmten Al- tersgruppe an, stellen wir fest, dass heute zum Beispiel weniger 80-Jährige dement sind als früher“, erklärt Prof. Kornhuber. „Das könnte mit einer gesünderen Lebens- weise, neuen Medikamenten, der besseren Kontrolle des Herz-Kreislauf-Risikos und ei- ner besseren Wissensvermittlung zusam- menhängen. Das heißt: Die demografische Demenzwelle kommt – aber nicht ganz so heftig wie erwartet.“ → Was schadet? Risikofaktoren für Demenz ● Diabetes mellitus ● Bluthochdruck ● Adipositas ● Depression ● körperliche Inaktivität ● Rauchen ● niedrige Bildung
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