Gesundheit erlangen - Herbst 2018

32 Interview Patientenfürsprecherinnen am Uni-Klinikum Erlangen. Prof. Dr. Margareta Klinger und Claudia Gall-Kayser wollen die Kommunikation zwischen Patienten und Klinik verbessern. Ein Gespräch über ihre Arbeit, Patientengeschichten und Zukunftswünsche. Warum sind Sie Patientenfürspreche- rinnen geworden? Margareta Klinger: Mich hat 2011 der Ärztliche Direktor des Uni-Klinikums Erlan- gen gebeten – und ich habe gleich zuge- sagt. Ich hatte schon als Oberärztin in der Erlanger Neurochirurgie und als Leiterin der dortigen Hochschulambulanz einen guten Draht zu Patienten. Ich mag es, zu helfen und Menschen mit Empathie zu begegnen. Claudia Gall-Kayser: Ich bin Diplompsy- chologin und habe nach der Familienpause eine ehrenamtliche Aufgabe gesucht. Zu- erst war ich die Mitarbeiterin von Margare- ta Klinger, seit 2017 bin auch ich Patienten- Die Stimme der Patienten fürsprecherin. Wir ergänzen und vertreten uns und besprechen jeden Fall zusammen. Unsere Arbeit ist wichtig, weil wir zur Pati- entenzufriedenheit beitragen. Wer kontaktiert Sie? Margareta Klinger: An uns wenden sich Patienten, aber auch Angehörige. Sie ha- ben alle etwas gemeinsam: Sie möchten gehört werden. Sie stellen Fragen, äußern Befürchtungen oder drücken ihre Unzufrie- denheit mit irgendetwas oder irgendjeman- dem aus. Die Betroffenen können während unserer Sprechzeit persönlich oder telefo- nisch mit uns sprechen oder sich per E-Mail an uns wenden. Wir arbeiten ehrenamtlich, sind also unabhängig und nicht weisungs- gebunden. Wie helfen Sie konkret weiter? Claudia Gall-Kayser: Manchmal geht es nur darum, eine einfache Frage zu beant- worten – etwa die nach einer Übernach- tungsmöglichkeit für Angehörige. Da kön- nen wir unkompliziert helfen. Die meisten Fälle sind komplexer und erfordern Zeit. Ein Beispiel: Eine Patientin berichtet, dass ein Mitarbeiter des Uni-Klinikums unhöflich und schroff mit ihr gesprochen habe. Das „Dass die OP meines Mannes um zwei Tage verschoben wurde, stresst mich. Ihm muss doch schnell geholfen werden!“

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