Gesundheit erlangen - Herbst 2018
33 Interview Prof. Dr. Margareta Klinger (r.) und Claudia Gall-Kayser sind auch Mitglieder im Klinischen Ethik- komitee des Uni-Klini- kums Erlangen, hal- ten Vorträge und bieten Kollegen die Möglichkeit, ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. In sieben Jahren haben sie über 500 Patientenfälle bearbeitet. „Ich habe das richtige Gebäude nicht gefunden und deshalb meinen Termin verpasst. Ich leide an Panik- attacken. Jetzt soll ich sechs Wochen auf einen neuen Termin warten.“ habe sie sehr eingeschüchtert. Durch Rück- sprache mit der Vorgesetzten konnten wir erreichen, dass die betreffende Person an einem Kommunikationstraining teilnahm. Sehr oft wünscht der Patient eine schriftli- che Stellungnahme oder ein persönliches Gespräch, um Konflikte zu besprechen, sei es mit einem Arzt oder mit einer Pflegekraft. Hier vermitteln wir und bitten im Auftrag des Patienten um Klärung. Welche Probleme treten besonders häufig auf? Margareta Klinger: Es sind oft die unbe- antworteten Fragen von Patienten an Ärzte, die Anlass zu einer Beschwerde geben, al- so eine Störung der Kommunikation. Wenn wir uns Zeit nehmen, zuhören und nach Rücksprache mit den betreffenden Ärzten oder Pflegenden die Hintergründe für be- stimmte Handlungen vermitteln, hilft das sehr. Ich kenne die Krankenhausabläufe und kann Probleme der Patienten in die- sem Umfeld gut nachvollziehen. Claudia Gall-Kayser: Oft geht es auch um organisatorische Dinge, zum Beispiel um die Erreichbarkeit des Uni-Klinikums – sei es auf dem Verkehrsweg oder per Telefon. Patienten beziehungsweise ihre Familien- angehörigen wünschen einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Uni-Klinikum und wollen nicht gezwungenermaßen ord- nungswidrig parken. Genauso möchten sie unter der Telefonnummer, die sie gewählt haben, um einen Termin oder eine Aus- kunft zu erhalten, zuverlässig einen Ge- sprächspartner erreichen. Oder sie →
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