Gesundheit erlangen - Winter 2018/2019
20 Gut beraten Titel Es antwortet Prof. Dr. Robert Zimmermann, leitender Oberarzt der Transfusionsmedizini- schen und Hämostaseologischen Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen. B laue Flecken, auch Blutergüsse oder Häma- tome genannt, hat jeder schon gesehen, auch an sich selbst. Worum es sich handelt, sagt das Wort „Bluterguss“ besser als der Begriff „blau- er Fleck“. Ein blauer Fleck ist die Folge eines Austritts von Blut aus verletzten Gefäßen ins Gewebe – Blut hat sich ins Gewebe ergossen. Je näher ein Hämatom unter der Hautoberflä - che liegt, desto deutlicher erkennen wir es. Warum verfärben sich blaue Flecken, bevor sie verschwinden ? Hämatome sind meist nur vorübergehend blau, dann verfärben sie sich ins Braun-Schwarze, Dunkelgrüne und Gelb-Braune. Diese Farb- wechsel sind eine Folge des langsamen Ab- baus des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin über verschiedenfarbige Zwischenprodukte bis hin zum gelben Bilirubin, das ausgeschieden werden kann. Muss jemand beim Auftreten blauer Flecken zum Arzt gehen ? Die meisten blauen Flecken sind das Ergebnis eines Traumas – eines Stoßes, eines Schlages oder eines „Sich-Anhauens“. Solange sie nicht besonders groß werden, besteht kein Anlass zur Sorge. Bei schwereren Traumata mit Ge- lenk- und/oder Knochenbeteiligung können da- gegen auch behandlungsbedürftige Verletzun- gen von Sehnen oder Knochen vorliegen. Rasch anschwellende Hämatome sowie starke Schmerzen und Bewegungseinschränkun- gen im Bereich der Verletzung sollten deshalb zum Arzt führen. Den sollte jemand auch dann aufsuchen, wenn sich plötzlich zahlreiche kleine stecknadelför- mige Einblutungen bilden, vor allem an den Un- terschenkeln (s. linkes Foto), wenn nach einer Operation sehr ausgeprägte Blutergüsse auf- treten (s. rechtes Foto) oder wenn großflächige Hämatome spontan entstehen, ohne dass ein Trauma stattgefunden hat. Blaue Flecken: ein Anlass zur Sorge? Wer sollte damit zum Arzt – und wann? V site
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