Gesundheit erlangen - Winter 2018/2019

26 Erforscht und entdeckt Ehe schützt vor Mangelernährung Radar statt Stethoskop? Ernährung. Wer verheiratet ist, sorgt besser für sich. Diagnostik. Herztöne berührungslos messen. Immer mehr ältere Menschen ab 65 Jahren sind von Man- gelernährung betroffen. Besonders gefährdet sind Unver- heiratete und getrennt oder geschieden Lebende. Verhei- ratete hingegen, aber auch Verwitwete, sorgen besser für sich. Neben dem Familienstand erhöhen auch Pro- bleme beim Gehen oder Treppensteigen oder erst kurz zurückliegende Krankenhausaufenthalte das Risiko für Mangelernährung. Das fanden Wissen- schaftler um Prof. Dr. Dorothee Volkert vom Institut für Biomedizin des Alterns der FAU Erlangen-Nürn- berg in einer Metaanalyse heraus. Unter Mangeler- nährung wird verstanden, dass jemand so wenig Nah- rung aufnimmt, dass dem Körper Energie und Nährstof- fe fehlen. Die Folgen reichen von Gewichtsverlust über die Schwächung des Immunsystems bis hin zu Beeinträch- tigungen der Muskulatur und der Organe. Elektrotechniker der FAU Erlangen-Nürnberg haben zu- sammen mit Kollegen der Brandenburgischen Techni- schen Universität Cottbus und der Palliativmedizinischen Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen ein Verfahren entwi- ckelt, das Herztöne per Radar ermittelt. Mobile Radarge- räte könnten in Zukunft die klassischen Stethoskope er- setzen, mit denen Ärzte üblicherweise Herz- und Lungen- töne kontrollieren. Außerdem wären die neuen Radargerä- te dafür geeignet, die Vitalfunktionen bei stationären Pa- tienten, etwa in der Palliativmedizin, permanent und be- rührungslos zu überwachen. Das Radar misst dabei mik- rometergenau Vibrationen der Haut, die durch den Herz- schlag ausgelöst werden.

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