Gesundheit erlangen - Winter 2018/2019
28 Erforscht und entdeckt Es werde Licht! Winterdepression. Tageslichtlampen helfen auch zu Hause. Wenn die Tage kurz und dunkel sind, schlägt das vielen auf die Stimmung. Manche Menschen entwickeln sogar eine Winterdepression. Bei einer leichten bis mittel- schweren saisonalen Depression kann eine Lichttherapie helfen, das heißt: speziel- les UV-freies Kunstlicht mit einer hohen Beleuchtungsstärke. Betroffene können sol- che „Tageslichtlampen“ auch zu Hause nutzen. „Die Lichttherapie sollte morgens angewendet werden, zum Beispiel in Kombination mit einem Lichtwecker, der den Sonnenaufgang simuliert“, sagt Dr. Timo Oberstein, Oberarzt der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen. Er emp- fiehlt 30 Minuten bei 10.000 Lux. „Wichtig ist, dass das Licht die Netzhaut erreicht. Die Augen sollten also offen sein“, erklärt Dr. Oberstein. Wer sich für eine Tageslichtlampe interessiert, sollte darauf achten, dass sie als Medizinprodukt zugelassen ist, und sich außerdem über den Abstand informieren, in dem die maxi- male Beleuchtungsstärke des Geräts gemessen wurde. „Je grö- ßer der Abstand zur Lampe, desto schwächer ihre Wirkung.“ Demenzbetroffene haben ein erhöhtes Risiko für stationäre Krankenhausaufenthalte. Doch die ungewohnte Umgebung ist für die Patien- ten belastend und kann ihren mentalen und physischen Zustand weiter verschlechtern. Ab März 2019 untersucht ein Forschungsprojekt aus Erlangen und Bremen, ob eine gesteigerte Lebensqualität bei dementen Menschen das Risiko senkt, stationär behandelt werden zu müssen. Erlanger Projektleiter ist Prof. Dr. El- mar Gräßel, Leiter des Zentrums für Medizini- Dement ins Krankenhaus? Weniger Klinikaufenthalte. Ein neues Forschungsprojekt mit Erlanger Beteiligung will die Lebensqualität von Demenzpatienten steigern. sche Versorgungsforschung der Psychiatri- schen und Psychotherapeutischen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen. Im Mittelpunkt stehen Demenzpatienten, die in ambulant betreuten Wohngemeinschaften leben. Verschiedene An- sätze sollen ihre Lebensqualität verbessern. Dazu gehören: Schulungen für das Pflegeper- sonal, eine engere Anbindung an Haus- und Fachärzte und spezielle Therapien zur Förde- rung motorischer und kognitiver Fähigkeiten, um zum Beispiel Stürze zu vermeiden.
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