Gesundheit erlangen - Winter 2018/2019

Aktiv leben Aus den Tiefen der Erde Thermalwasser. Die Hitze und die Mineralstoffe aus Thermalquellen für die eigene Gesundheit zu nutzen – wie gut das tut, das wussten schon die alten Römer. Das Wasser dampft, seine Wärme dringt bis tief in die Muskeln und es kribbelt angenehm auf der Haut. Thermalwasser ist ein ganz besonde- res Erlebnis – vor allem im Winter, wenn sich jeder Frierende über wohlig warme Becken und eine Extraportion Entspannung freut. Diese hat sogar Tradition: Bereits im antiken Rom nutzten die Menschen natürlich-heiße Quellen zur Rei- nigung und für die Gesundheit. Auch das Prinzip der heutigen Wellness-Landschaften mit Sau- nen, unterschiedlich temperierten Pools und Ruheräumen stammt von den Römern. Sie per- fektionierten das Baden bis ins kleinste Detail, bauten weitläufige Anlagen, legten Baderegeln fest und schätzten die Therme nicht zuletzt als sozialen Treffpunkt. Der Thermenbesuch als Mittel zur Entspannung ist bis heute in dieser Form erhalten geblieben. Heiße Sache Doch was ist Thermalwasser überhaupt? Vom herkömmlichen Quellwasser unterscheidet es sich vor allem durch seine Temperatur und sei- ne Inhaltsstoffe. Während Quellwasser beim Entspringen meist so kalt ist wie die örtliche Jahresdurchschnittstemperatur – in Deutsch- land also rund 10 Grad Celsius –, hat Thermal- wasser wesentlich mehr zu bieten: Mindestens 20 Grad muss es aufweisen, um laut dem Deut- schen Heilbäderverband e. V. als Thermalwas- ser zu gelten. Das Besondere: Thermalwasser entspringt aus so großen Tiefen, dass es vom Erdinneren selbst erwärmt wird. Auf seinem Weg an die Oberfläche nimmt es so viele gelös - te Mineralstoffe auf, dass jeder Tropfen ein Fin- gerabdruck der örtlichen Geologie ist. Je nach Ursprungsort beinhaltet Thermalwasser zum Beispiel Magnesium, Kalzium, Schwefel, Zink, Kieselsäure, Jod, Radon und Kohlenwasser- stoff – in immer unterschiedlicher Zusammen- setzung und Konzentration. Ist besonders viel Salz enthalten, spricht man von Sole. Kuren sind der Schlüssel Ein einmaliger Thermenbesuch bringt vor allem wohlige Entspannung. Aber gerade bei regelmä- ßiger Anwendung zeigt Thermalwasser, dass es mehr kann, als nur einzuheizen: Wiederholtes Baden löst Verspannungen, lindert Gelenkbe- schwerden und bringt – in Verbindung mit Saunagängen – den Kreislauf in Schwung. Spe- zielle Trinkkuren tun dem Verdauungssystem und den Harnwegen gut. Wer an Hautkrankhei- ten wie Neurodermitis oder Psoriasis leidet, kann durch Photo-Sole-Anwendungen sicht- und spürbare Linderung erfahren: Das Salz im Wasser wirkt in Verbindung mit UV-Licht anti- bakteriell und entzündungshemmend. Außer- dem hilft das salzhaltige Thermalwasser in Form einer Inhalationstherapie gegen Atem- wegserkrankungen wie Asthma bronchiale – ganz ähnlich wie frische Meeresluft. Bei diesen positiven Effekten ist es kein Wunder, dass Thermalwasser fester Bestandteil von mehrwö- chigen Kuren ist, und dass sich Regionen mit eigenen Thermalquellen häufig als Kurorte her - vortun – in Franken sind das zum Beispiel Bad Windsheim und Bad Staffelstein. ms 52

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